Aus dem Englischen ubersetzt und mit einem Nachwort versehen von Doris HermannsDer Begriff Bibliodiversitt, den Susan Hawthorne in ihrem Buch erklrt, bezeichnet die kulturelle Vielfalt innerhalb des Verlagswesens - und begrndet, warum es unabhngige Buchhandlungen und Verlage braucht. Ihr Begriff ist inspiriert vom strukturell verwandten Begriff der Biodiversitt. Wie diese unverzichtbar fr das gesunde Funktionieren eines ksystems ist, ist die Bibliodiversitt ein Indikator fr ein funktionierendes Buchwesen. Verlage und Buchhandlungen sind hierbei vergleichbar mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eines kosystems. Hawthorne kritisiert, dass Groverlage und Grobuchhandlungen ihren Fokus allein auf hohe Auflagen und Verkaufszahlen legen, weshalb die Bibliodiversitt aus dem Gleichgewicht gerate. Gerade Bcher von und ber Minderheiten sowie Werke aus kleineren Sprachgemeinschaften oder anspruchsvolle literarische Texte finden so keine Verbreitung mehr. Das aber fhrt letztlich dazu, dass die kulturelle Vielfalt schwindet. Bibliodiversitt bietet dagegen eine stolze Selbstdefinition fr unabhngige Buchhandlungen und Verlage. Denn diese sind es, die die kulturelle Vielfalt abbilden - und somit erhalten.
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