Bibliodrama- und Bibliologprozesse sind spezifische Entdeckungspraktiken, die exemplarisch Aufschluss über gegenwärtige pastorale Handlungsfelder geben können: Eine Gruppe von Menschen folgt der szenischen Struktur eines biblischen Textes. Die Teilnehmenden treten in Rollen ein und inszenieren ein Spiel. Lebensgeschichte und Text legen sich dabei wechselseitig aus. In solchen Prozessen kommt es zu einer unmittelbaren Konfrontation zwischen Existenz und Tradition, wobei die Teilnehmenden erfahren, dass das Evangelium Bedeutung für ihr Leben und ihren Glauben hat. Bibliodrama und Bibliolog sind methodisch planbare, in ihren Abläufen jedoch unkontrollierbare, ereignisreiche Phänomene, aus denen sich wertvolle Hinweise für gegenwärtige Kirchenbildungsprozesse ableiten lassen.