Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte werden nach wie vor nur in geringem Umfang in der Bilanz erfasst. Dies trifft insbesondere auf die Abschlüsse von Mobilfunkunternehmen zu, die im Rahmen eines wettbewerbsintensiven Umfeldes vielseitige Instrumente (z.B. Abgabe eines vergünstigten Mobiltelefons) zum Auf- und Ausbau der Kundenbasis einsetzen. Oliver Bohr untersucht am Beispiel von Kundenakquisitions- und -bindungskosten, ob es sich hierbei - nach den geltenden internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) - um eine Investition in die Kundenbasis und infolgedessen um einen bilanzierungsfähigen immateriellen Vermögenswert "Kundenbeziehung" handelt. Nach einem kritischen Vergleich mit US-amerikanischen und australischen Rechnungslegungsvorschriften nimmt er eine empirische Bestandsaufnahme anhand von Fallstudien einzelner Mobilfunkunternehmen aus Deutschland, den Niederlanden, den USA und Australien vor. Er kommt zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der Kosten für die Kundenakquisition und -bindung gemäß IAS 38 als immaterielle Vermögenswerte aktiviert werden müssen. Abschließend entwickelt er eine Sollkonzeption mit konkreten Änderungsvorschlägen zur stringenten und einheitlichen IFRS-Bilanzierung der durch Kundenakquisitionskosten initiierten Kundenbeziehungen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.