Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich VWL - Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Note: 1.0, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der weltweiten Globalisierung von intra- und interindustriellem Handel rückt die Betrachtung der Entstehung und der Beschaffenheit von Handelsverträgen in den Vordergrund. Diese Handelsverträge – im folgenden „Free Trade Agreements“ (oder: FTA) genannt – bilden die Basis für die Entstehung von Handel. Zum heutigen Zeitpunkt beinhaltet die Weltgemeinschaft eine enorme Anzahl bilateraler und multilateraler Handelsverträge, die in ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität zum Zwecke der Transparenz von der WTO verwaltet werden, was die besondere Relevanz dieses Themas hervorhebt [vgl. WTO 2010]. Die sich seit dem 18. Jahrhundert explosionsartig entwickelnde Globalisierung wurde vor allem durch den industriellen Fortschritt, neuartige technologische Entwicklungen, der Transportkostenreduktion und der kulturellen sowie sozialen Konvergenz im Zuge der Emigration und Immigration von qualifizierten Arbeitskräften („brain drain“) begünstigt. Die Anreize zur Bildung von Handelsverträgen und die Folgen für sowohl inkludierte als auch exkludierte Länder werden in dieser Arbeit näher betrachtet. Hierbei soll mit Hilfe der Netzwerktechnik eine prägnante Analyse der nachhaltigen Entstehung von Netzwerken, bestehend aus bilateralen Handelsabkommen, durchgeführt werden. Als Maßgrundlage dient das Modell von Goyal/Joshi (2006) und deren Betrachtungen von Stabilität und Effizienz der möglichen Netzwerkausprägungen, besonders unter dem Gesichtspunkt der individuellen und kollektiven Wohlfahrtssteigerung. Hierbei werden im Folgenden zunächst die theoretischen und mathematischen Implikationen des originären Modells herausgearbeitet, die prävalenten Effekte bei der Entstehung von Handelsabkommen in den Fokus gerückt und die Beschaffenheit der dabei hervorgehenden Gleichgewichte modelliert. Diese Ausführungen bilden das Fundament für die Erweiterungen und Generalisierungen des Basismodells, auf welche summarisch eingegangen wird. Den Abschluss bildet eine kritische Schlussbetrachtung des vorgestellten Modells und dessen Eignung zur treffenden Abbildung realitätsnaher Handelsstrukturen. Demnach sollen in erster Linie zwei Fragestellungen diskutiert werden: Was sind die Gründe für die Bildung von „Free Trade Agreements“ und wie sehen diese möglicherweise stabilen und effizienten Handelsvereinbarungen aus?