Wir schreiben das Jahr 1848: Wachtmeister Jeremias Täublein trifft im Irrenhaus einen alten Bekannten wieder, den Major Bruno von Sinolding. Die beiden Zimmer- und Zellengenossen beginnen ein Zwiegespräch über Gott und die Welt, das Täublein zu Papier bringt. Er möchte die Geschichte und das Leben seines Leidensgenossen aufschreiben. Aus Gedanken und Anekdoten des Majors entsteht das Bild eines Mannes, der das Leben zu genießen versteht und dessen Liebe so stark ist, dass sie ihm den Verstand rauben musste und ihn zugleich aus dem Trübsinn des Kerkerdaseins erlöst. Das Zeitzeugnis Jeremias Täubleins aus dem Irrenhaus wurde über Kriege und Wirtschaftskrisen hinweg bewahrt. Hundertsechsundsechzig Jahre, nachdem er seine Botschaft in Zelle Nr. 16 zu Papier gebracht hat (falls es ihn denn wirklich einmal gegeben hat), regen seine Geschichten zum Nachdenken an: Ist nicht die Erde das Narrenhaus der Schöpfung und jedermann ein Anwärter aufs Irrenhaus - denn "niemand weiß, wie nicht auch seines Geistes Mechanismus durch ein Atom im richtigen Gange zerstört werden kann" ...
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