Venedig war bereits im 16. Jahrhundert berühmt für seine prächtigen Feiern. Keinem anderen Staat war es gelungen, die Festkultur so erfolgreich zur Repräsentation politischer Macht und als Medium zur Imagekonzeption einzusetzen. Thema des Buches sind die Festlichkeiten zu Ehren Heinrichs III., der Venedig im Jahr 1574 besuchte. Zu diesem Zeitpunkt sah sich die Republik gezwungen, ihre Stellung als christliche Macht neu zu definieren. Sie hatte zwar 1571 mit der Heiligen Liga einen Sieg gegen die Türken bei Lepanto errungen, schloss aber 1573 einen Separatfrieden mit dem Osmanischen Reich. Der Aufenthalt des französischen Königs wurde als aufwendiges "Multimediaspektakel" inszeniert, mit dem vordergründig der Ehrengast gefeiert wurde, dessen wahre Funktion jedoch in der Glorifizierung und Legitimierung des venezianischen Staates lag. Evelyn Korsch analysiert die angewandten Repräsentationsstrategien anhand von nonverbalen Kommunikationsformen wie Ritualen, Bild- und Musikwerken sowie der Topographie. Dabei zeigt sich, dass die Mittel, die Venedig zur Imagekonzeption und Prestigesteigerung einsetzte, modernen Marketingstrategien entsprechen.
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