Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Star Performance und Gender im Pop-Musikvideo, Sprache: Deutsch, Abstract: Männlichkeitsbilder werden sowohl im Alltag als auch in den Unterhaltungsmedien konstruiert und in die Zwänge heteronormativer Diskurse eingebunden. Wer oder was als männlich gilt, definiert sich über die zur jeweiligen Zeit festgelegten Normen. Meist wird Männlichkeit mit Attributen wie körperlicher Stärke, natürlicher Dominanz und einer selbst-überzeugten Haltung verbunden. Wer aus diesem Raster herausfällt, wird schnell als unmännlich wahrgenommen und von anderen ,männlicheren' Männern unterdrückt. Vor allem männliche Homosexualität wird im Patriarchat mit Weiblichkeit, und damit mit Schwäche und Minderwertigkeit, assoziiert. Um gegen die Dichotomie von Männlichkeit und Weiblichkeit anzukämpfen und einen Ausdruck für das eigene Begehren zu finden, schließen sich Personen, die sich nicht in heteronormative Strukturen eingliedern lassen, zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten zu Gemeinschaften zusammen und entwickeln ihre eigenen Stile. In der männlichen Homosexuellenszene sind das beipielsweise leather oder drag. Diese Stile finden sich auch in Eugene Lee Yangs Musikvideo "The History Of Queer Dance" wieder, das er für die Onlineplattform Buzzfeed produziert und am 21.05.2018 auf Youtube veröffentlicht hat. Hier werden Homosexualität und Abweichungen von der Norm in ihren verschiedenen Formen zelebriert, aber auch die Grenzen ihrer Akzeptanz in der Gesellschaft aufgezeigt. Lee Yang selbst ist Teil der LGBT community. Das Musikvideo basiert auf dem Lied "Gon Blow" des Rappers Cakes Da Killa. Auch dieser outete sich schon früh als homosexuell und stellte damit eine der homophobsten Musikszenen auf die Probe. Statt sich den rigiden Regeln des Männlichkeitsbilds im Hip-Hop unterzuordnen, entscheidet sich Cakes Da Killa für eine authentische und transparente Darstellung ohne Versteckspiel. Den wahren Skandal der Hip-Hop-Szene sieht er in den gewaltverherrlichenden Texten und Darstellungen, und nicht in seinem Outing: "An openly gay rapper shouldn't be breaking news." Damit reiht sich Cakes Da Killa in eine aufstrebende Gruppe von queeren Rappern ein, die vor allem in New York zu finden sind. Auch Mainstream-Rapperinnen und Rapper wie Nicki Minaj oder Popstars wie Madonna nehmen vermehrt Merkmale in ihren Kostümen, Performances und Texten auf, die den homosexuellen Gemeinschaften zugeordnet werden.
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