Die Konsumgüterwerbung hat sich - an der Schwelle zum vielfach heraufbeschworenen postmodernen Zeitalter - zu einem eigenständigen Massenmedium, genauer gesagt: zu einem Unterhaltungsmedium für die Massen entwickelt. Die Unterhaltungsfunktion drängt dabei die absatzwirtschaftliche Funktion langsam aber sicher in den Hintergrund. Damit wird die Konsumgüterwerbung aber zu einem kulturschaffenden Medium von verbaler, mehr noch: von visueller Kultur. Sie schafft Kultur, indem sie sich traditionelle Motive aus Literatur und Kunst aneignet und diese ihrem vordringlichen Verwertungsinteresse gemäß umgestaltet. Derart führt sie Traditionen, Sprach- und Sehgewohnheiten verfremdend und entfremdend fort. Sozialwissenschaftlich ist es von Interesse, diesen Umgestaltungsprozeß zu studieren, in dessen Verlauf Muster verbalen und visuellen Erlebens sozialisiert werden.Vor dem Hintergrund dieser Diagnose versammelt der Band 12 exemplarische Fallanalysen von Werbeanzeigen in Publikumszeitschriften. Jede Studie führt an einem jeweils ausgewählten, markanten Beispiel eine spezifische, abgrenzbare Methode der Bild-Text-Interpretation vor, so daß ein repräsentativer Querschnitt möglicher Zugänge zur Dramaturgie und Rhetorik von Werbeanzeigen in Printmedien aus kulturkritischer Sicht entsteht.
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