Wenn es der Weimarer Republik an Republikanern fehlte, wird häufig auf die Beamten verwiesen, die in einem obrigkeitsstaatlichen Denken und Handeln verhaftet geblieben seien. Konnten sich auch die höheren, akademisch gebildeten Beamten nur schwer mit einer demokratischen Staatsform abfinden? Zu dieser Gruppe, organisiert im »Reichsbund der höheren Beamten«, gehörten höhere Verwaltungsbeamte, Richter, Professoren, Gymnasiallehrer und die übrigen akademischen Staatsdiener. Sie war die größte und tonangebende Fraktion des Bildungsbürgertums. Rainer Fattmann zeichnet ihr soziales, ökonomisches und ideologisch-politisches Profil. Welche Rolle spielte sie im sozialen und politischen Gefüge der Weimarer Republik? Welche Haltung nahmen diese Beamten gegenüber Staat und Republik ein und wie verhielten sie sich gegenüber dem heraufziehenden Nationalsozialismus? Inwieweit waren sie in der Lage, politische Entscheidungsprozesse zu beeinflussen? Der Band leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Erfolgsbedingungen für die nationalsozialistische Machtübernahme.
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