Dieses Buch stellt populäre Thesen über die Protestbewegung und eine »68er Generation« in Frage. Andrea Wienhaus' Untersuchung konkreter Akteur_innen von »1968« geht erstmals über Einzelpersonen hinaus: Anhand einer Kollektivbiografie von Mitgliedern des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes im Umfeld der Freien Universität Berlin nimmt sie die Herkunft und Bildungswege einer zentralen Gruppierung der Studentenbewegung in den Blick. Es zeigt sich, dass es sich bei der untersuchten Gruppe keineswegs um einen biografisch außergewöhnlichen Teil der Studierenden jener Zeit gehandelt hat - dass aber die Demokratisierungsbestrebungen in der jungen Bundesrepublik Einfluss nahmen auf das Selbstverständnis dieser Akteur_innen.