Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 2, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Der amerikanische Bürgerkrieg. Ursachen, Phänomen und Wirkung, Sprache: Deutsch, Abstract: Getrieben von Abenteuerlust, Langeweile aber auch im Glauben, für eine gerechte Sache, für den Erhalt eines bestimmten Lebensgefühls zu kämpfen, meldeten sich auf beiden Seiten tausende Männer, aber auch Frauen und Kinder freiwillig zum Krieg. „So impatient did I become for starting, that I felt like ten thousand pins were pricking me in every part of the body, and started off a week in advance of my brothers“, schreibt im Frühjar 1861 ein junger Freiwilliger aus Arkansas (Wiley 1989: 15). Diese durchaus repräsentative Schilderung veranschaulicht die Kriegsbegeisterung der Freiwilligen zu Beginn des Konfliktes, die sich jedoch mit zunehmender Dauer und Intensität des Bürgerkriegs rasch wandelte. Doch, was blieb nach vier Jahren Krieg? Ein New Yorker Soldat fasste 1864 die Stimmung beider Lager zusammen: „If the question was left to the two contending armies here, we would restore the Union tomorrow and hang both cabinets at our earliest convenience afterwards.” (Shannon 2006: 369). Deutlich werden hier die Spuren, die dieser Krieg bei allen Beteiligten hinterlassen hatte, sichtbar. Johnny Reb(el) und Billy Yank, die abstrakte Personifizierung der Soldaten der Konföderation und der Union, erlebten das Ende des Bürgerkriegs aus einer ähnlich ernüchternden Perspektive. Der im amerikanischen Bürgerkrieg kämpfende gemeine Soldat steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Wer waren die Menschen hinter Johnny Reb und Billy Yank? Was trieb Menschen wie sie dazu, sich in Scharen freiwillig zu melden und so moderne Massenheere zu formieren? Wie erlebten sie den Krieg und den Alltag in diesem? Anhand ausgewählter Zeitzeugenberichte sollen Aspekte des Bürgerkriegs aus der Perspektive der Frontsoldaten rekapituliert und so veranschaulicht werden. In dieser Hinsicht stellt der Amerikanische Bürgerkrieg eine Besonderheit dar, denn es gibt eine Menge unverfälschter Zeitzeugenberichte, aufgrund von relativ geringem Analphabetismus unter den Soldaten sowie keiner verfälschenden Zensur wie in Folgekriegen. Dazu wird zunächst ein kurzer Exkurs ins Amerika der 1860er Jahre nötig sein, der die Ursachen möglicher Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Soldaten verdeutlichen soll. Sodann werden die Soldaten des Südens und die des Nordens ausführlicher vorgestellt und schließlich deren Motive und Beweggründe, sowie deren Kriegsimpressionen analysiert. Abschließend wird auf die Stereotypen und Feindbilder beider Seiten eingegangen und ein Fazit gezogen.