Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Fachhochschule Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgangspunkt dieser Hausarbeit ist meine Tätigkeit im Grundpraktikum zur Vorbereitung auf das Studium der Sozialen Arbeit. In dieser Zeit begleitete ich drei Monate lang Mütter mit ihren Kindern in einer betreuten Wohngruppe. Da in dieser Zeit besonders mein Interesse dafür geweckt wurde, wie die Bindung zwischen Mutter und Kind entsteht, ob und wie die stationäre Mutter-Kind-Einrichtung in diesem Bereich hilfreich sein kann, widme ich mich genau dieser Frage. Um zu erfahren, was Bindung genau bedeutet und wie sie entsteht, stütze ich mich in dieser Arbeit auf die Bindungstheorie nach Bowlby. Bowlbys Theorie gehört zu den einflussreichsten Studien im Bereich der bindungstheoretischen Forschung. Im ersten Abschnitt dieser Arbeit setze ich mich als Einführung in mehreren Schritten mit den theoretischen Grundlagen dieser Bindungstheorie nach Bowlby auseinander. Dafür stelle ich zunächst die Entstehungsgeschichte seiner Theorie vor. Anschließend erläutere ich diese Theorie anhand der Grundlagenbegriffe Bindung und Bindungsverhalten. Diese Ausführungen ergänze ich durch die Ergebnisse der Weiterentwicklung von John Bowlbys Theorie durch Mary Ainsworth in Form der vier unterschiedlichen Bindungsmuster. Im darauffolgenden Teil befasse ich mich in Bezug auf meine Fragestellung mit den Bindungsstörungen. Dem ersten theoretischen Teil stelle ich den zweiten praxisorientierten Teil gegenüber. Dazu beschreibe ich zunächst die Entstehung und das Ziel der „Frühen Hilfen“ in Deutschland, um mich dann auf einen konkreten Leistungserbringer der „Frühen Hilfen“, die stationäre Mutter-Kind-Einrichtung, zu konzentrieren. Abschließend führe ich die ersten beiden Teile der Hausarbeit zusammen und beschreibe die Möglichkeiten der stationären Einrichtung, Bindungsstörungen vorzubeugen oder diese frühzeitig zu erkennen und positiv zu beeinflussen. Aus Gründen des direkten Bezugs auf die stationäre Einrichtung für Mutter und Kind, ersetze ich den Begriff der „primären Bindungsperson“ aus der Literatur in meiner Arbeit durch den konkreten Begriff der „Mutter“.