Die Beziehungen zwischen molekularen Strukturen und biologischen Aktivitaten stehen fUr den Biochemiker im Zentrum seines Interesses. Urn die Eigenschaften der molekularen Strukturen zu durchschauen, hat er sich mit Chemie beschliftigt; die biologische Aktivitat kann er nur verstehen, wenn er auch die zellularen Strukturen und deren Funktionen analysiert hat. Wahrend eine Beschreibung einzelner physio logischer Phanomene schon vor hundert oder mehreren tausend lahren moglich war, machten erst die jtingsten Fortschritte der Chemie, Zellbiologie und Genetik ein Ver stehen der molekularen Mechanismen moglich. So gesehen sind die Vorstellungen tiber Biokatalysatoren, zur a-Helix von Proteinen oder zur Doppelhelix der Nuklein sauren zwar alt fUr den Studenten, der sich mit der Biochemie eingelassen hat, aber sehr jung, wenn er andere etablierte Wissenschaften als Vergleich heranzieht. The men wie diese werden in einem Lehrbuch mehr oder minder gut abgehandelt. Aber ist es nicht auch erlaubt, weil von Vorteil fUr den wagemutigen Leser, Teilgebiete anzuschneiden, die noch nicht ausgegoren sind oder bei denen man erst einen vagen Horizont erkennen kann? Dieses Wagnis gehe ich mit diesem Lehrbuch bewuBt ein. Daher finden sich z. B. verstarkt Ansatze tiber Modelle der Signalketten, obwohl ein solides Wissen dartiber bei Pflanzen erst tibermorgen zu erwarten ist. Der Urnfang an neuen Daten und die angestrebte Breite des Inhalts auf der einen Seite und der Wunsch, die Dicke des Buches nicht dramatisch zu erweitern, auf der anderen Seite haben zur Konsequenz, daB vieles nur kurz angesprochen wird.
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