Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Leuphana Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder Mensch besitzt eine eigene Biografie, die sich aus strukturellen Daten und seiner jeweiligen individuellen Lebensgeschichte zusammensetzt. Diese kann mit Hilfe eines Lebenslaufes, mit Gesprächen über sich selbst, autobiografischer Aufzeichnung, wie zum Beispiel Tagebuch schreiben, oder auch mit Hilfe von Fotos dokumentiert und festgehalten werden. Jeder Mensch ist einzigartig. Er ist in einem bestimmten Umfeld aufgewachsen, erzogen worden und hat seine eigenen Erfahrungen gemacht. Das Wissen darüber, sich dieser Vielfalt bewusst zu sein, sie zu akzeptieren, zu nutzen und zu fördern, ist gerade für den personenbezogenen Dienstleistungsbereich von Bedeutung. Jeder, der mit Menschen arbeitet, trifft auf individuelle Lebensgeschichten. "Alles, was Eltern, Erzieher, Lehrer, Ausbilder anstreben und erreichen können, wird erst wirksam im Zusammenhang einer Lebensgeschichte, also in einem Prozess, der sein Zentrum nicht im Erzieher, sondern im Heranwachsenden und Lernenden hat." Ebenso besitzen Eltern, ErzieherInnen, LehrerInnen und Ausbilderinnen ihre eigene Lebensgeschichte, die sie und ihre Arbeit prägt. Um Biografien zu rekonstruieren und sie auf Lern- und Bildungsprozesse hin zu untersuchten , wird in der Wissenschaft mit der Methode der Biografieforschung gearbeitet. Diese wird daher zu Beginn dieser Arbeit näher erläutert. Ihre geschichtliche Entwicklung wird aufgedeckt und die Methoden der Datenerhebung und Datenauswertung die sich in diesem Bereich entwickelt haben, werden angesprochen. Hier wird besonders das narrative Interview von Fritz Schütze näher erläutert, da es eine der gängigsten Methoden der Biografieforschung darstellt. Um einen Überblick über die möglichen Arten der Datengewinnung und -auswertung zu erhalten, werden nachfolgend das Leitfadeninterview, als Variante des narrativen Interviews, die Objektive Hermeneutik von Oevermann und die Grounded Theorie von Glaser und Strauss vorgestellt. Nach der Auswertungsmethodik erfolgt die Auseinandersetzung mit dem Begriff der "Biografizität" und anschließend mit der Darstellung der Biografiearbeit. Beim "Biografischen Lernen" kristallisiert sich heraus, dass die Biografiearbeit einen Beitrag zur Subjektstärkung und zur Identitätsbildung bietet. Dies bildet einen Übergang zu der Frage, wie Biografieforschung und Biografiearbeit in der Aus- und Weiterbildung mit ErzieherInnen eingesetzt werden kann. In diesem Teil der Arbeit werden die Lernfelder in der ErzieherInnenausbildung auf Bereiche der Biografieforschung und -arbeit hin untersucht. Den Schluss dieser Arbeit bildet die Ausführung, wie Bereiche der Biografieforschung und -arbeit mit Kindern und Kindern im Kindergartenalter durchgeführt werden können. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Einblick in die Biografieforschung und die Biografiearbeit zu gewinnen, um die Bedeutung dieser Ansätze zu erkennen und auf die Arbeit mit ErzieherInnen zu übertragen.
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