Ein wichtiges Ziel der professionellen Arbeit mit verhaltensschwierigen Jugendlichen ist es, geeignete Hilfsangebote zu entwerfen, die den heutigen Belastungen und Anforderungen gerecht werden. Dabei erweist sich die Bearbeitung der biographischen Umstände der Jugendlichen als notwendig. Martina Goblirsch befasst sich mit Biographien verhaltensschwieriger Jugendlicher in der stationären Jugendhilfe und mit Biographien ihrer Mütter. Auf der Grundlage narrativ-biographischer Interviews rekonstruiert sie struktural-hermeneutisch die mehrgenerationale Genese biographischer Handlungsstrukturen. Die Autorin geht der Frage nach, wie und welche Identitätskonstruktionen (biographische Strukturierung) zur gesellschaftlichen Randständigkeit und zu gravierenden Verhaltensauffälligkeiten der Jugendlichen führen. Auf der Basis ihrer Erkenntnisse entwickelt sie das fallrekonstruktive Verfahren der narrativ-biographischen Diagnostik; dieses wird in der Praxis der Jugendhilfe angewandt. Das Buch richtet sich an Dozierende und Studierende der Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Soziologie, Soziale Arbeit und Pädagogik sowie an Praktiker in diesen Bereichen.
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