Bei dem Begriff "Bioökonomie" hat sich in den letzten Jahren die ursprüngliche Intension einer Wirtschaftsweise, die auf vielfältige symbiotische Beziehungen zwischen Mensch und Mitwelt gründet, ins Gegenteil verkehrt. Eine Allianz aus Wirtschaft, Staat und zuarbeitenden Forschern ist angetreten, um unter diesem Label die grenzenlose kommerzielle Nutzung allen Lebens zu forcieren. Das klassische bioökonomische Denken zielt dagegen auf eine Wirtschaftsweise, die sich an den erprobten Funktionen biologischer Systeme als den idealen Mustern auch für das ökonomische Handeln orientiert. Gegen die Reduzierung aller Qualitäten auf Geld, Preise, Gewinne und Kosten wird in diesem Buch das wirtschaftliche Denken wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückgeführt: der Umformung von Naturgütern und der sozialen Interaktion von Menschen in der gesellschaftlichen Produktion. Die Natur ist die Schöpferin und Bewahrerin der gesellschaftlichen Reproduktion, deren lebensspendende Funktionen durch ökonomisches Handeln nicht zerstört werden dürfen. Naturnahes Wirtschaften wird als nischenstrategisches Leitmotiv vorgestellt und dabei vielfältige historische Entwicklungen herausgearbeitet sowie Zukunftsszenarien vorgestellt.
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