Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Gesundheit - Sportwissenschaft, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Sportwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zentrum dieser Arbeit steht die Frage, welche biologischen, psychologischen und sozialen Barrieren bei Jugendlichen mit Diabetes-Typ-1 im Hinblick auf körperliche Aktivität bestehen und wie diese in Wechselwirkung zueinanderstehen, untersucht werden. Des Weiteren soll herausgefunden werden, wie sich die Barrieren der körperlichen Aktivität im Lebensverlauf, mit Fokus auf dem Lebensereignis der Diagnose Diabetes-Typ-1, zu den Zeitabschnitten vor der Diagnose, zum Zeitpunkt der Diagnose und danach verändern. Es gibt viele Faktoren, die die Teilnahme an körperlicher Aktivität beeinflussen. Dazu gehören demografische Variablen, Kenntnisse, Einstellungen und Überzeugungen zu körperlicher Aktivität, aber auch Faktoren wie Zeitmangel und physische Aspekte bestimmen das Bewegungsverhalten der Allgemeinbevölkerung. Es gibt zwei kognitive Variablen, die für die körperliche Aktivität verantwortlich sind: wahrgenommene Vorteile und wahrgenommene Barrieren. Wahrgenommene Vorteile In den letzten Jahren wurde die Untersuchung der wahrgenommenen Barrieren für körperliche Aktivität als wichtig angesehen, um zur Problematik der körperlichen Inaktivität in Stichproben von Jugendlichen beizutragen. "You can´t just jump on a bike and go" so beschreibt eine Mutter eines Typ-1-Diabetikers einen wichtigen Bestandteil des Lebens eines Diabetikers. Im Hinblick auf körperliche Aktivität müssen Diabetiker das Management gut beherrschen, da es ansonsten zu Komplikationen kommen kann. Aus diesem Grund treten insbesondere bei Patienten mit Typ-1-Diabetes oftmals weitere, zum Teil schwerwiegende Barrieren auf. Bei richtiger Einstellung kann körperliche Aktivität gute Stoffwechseleffekte induzieren, während es bei schlecht Eingestellten zu Stoffwechselentgleisungen, wie schwere Hypo- oder Hyperglykämien (Unter- und Überzucker) kommen kann. Neben schwerwiegenden Stoffwechselentgleisungen können diabetesbedingte Komorbiditäten und chronische Krankheitsverhalten, darunter auch Verhaltensweisen von körperlicher Zurückhaltung, Vertrauensverlust in die eigenen Körperfunktionen und Verlust des Selbstwertgefühls umfassen. Auch wenn der grundsätzliche Anstieg des Hypoglykämierisikos überwiegend nicht aus den Stoffwechselkontrolldaten zur körperlichen Aktivität von Typ-1-Diabetiker abgeleitet werden kann, wird die Sorge um eine Hypoglykämie als Verringerung oder Mangel an körperlicher Aktivität genannt und stellt somit die häufigste genannte Barriere dar.