Der ruhelose und schaffensreiche Geist des Rainer Maria Rilke
Der Roman „Bis unsere Seelen Sterne sind“ von Maxine Wildner beschreibt das Leben und Schaffen des Lyrikers Rainer Maria Rilke, insbesondere seine Beziehung zu der Literatin Lou Andreas-Salomé.
Sowohl der Titel als auch das
ausdrucksstarke Cover mit der Abbildung von Rilke und Lou und der geprägten Goldschrift haben mein Interesse…mehrDer ruhelose und schaffensreiche Geist des Rainer Maria Rilke
Der Roman „Bis unsere Seelen Sterne sind“ von Maxine Wildner beschreibt das Leben und Schaffen des Lyrikers Rainer Maria Rilke, insbesondere seine Beziehung zu der Literatin Lou Andreas-Salomé.
Sowohl der Titel als auch das ausdrucksstarke Cover mit der Abbildung von Rilke und Lou und der geprägten Goldschrift haben mein Interesse geweckt.
Bereits als junger Mann verliebt er sich in die um fünfzehn Jahre ältere, verheiratete Lou, die ihn in ihrer Art, ihrem Denken und natürlich mit ihrem Äußeren in seinen Bann schlägt.
Die Liebesbeziehung zwischen beiden zerbricht nach einigen Jahren, aber ihre Verbindung endet erst mit dem Tod Rilkes.
Im Roman werden die Bekanntschaften und Freundschaften zu anderen Größen dieser Zeit lebendig. So treffen wir auf Friedrich Nietzsche, Richard Wagner, Sigmund Freud und Auguste Rodin.
Wir werden Zeuge der schöpferischen Ruhelosigkeit des großen Dichters, die sowohl die Wahl und den Wechsel seiner Aufenthaltsorte als auch sein Verhalten in Beug auf die Damenwelt betreffen.
Er suchte die Liebe, betete die jeweils Erwählte an und umwarb sie mit Unmengen ihr gewidmeter Gedichte, nur um der Beziehung, wenn sie denn zustande kam, schnellstens zu entfliehen.
Sehr anschaulich erleben wir die Schaffensphasen und seine Unzufriedenheit und innere Zerrissenheit.
All das ist literarisch sehr gut umgesetzt. Die einzelnen Charaktere sind gut gezeichnet, sodass ich sie mir gut vorstellen konnte. Durch die Gespräche fühlte ich mich in die damalige Zeit zurückversetzt.
Die immer mal wieder vorkommenden Zeitsprünge haben mich etwas verwirrt. Ich weiß auch nicht, ob sie für das Verständnis der Ereignisse unbedingt erforderlich sind.
Für mich hat dieses Buch den Namen Rilke mit Leben erfüllt. Ich wusste zuvor kaum etwas über ihn. Das hat sich mit diesem Buch geändert. Ich weiß, wann und wie er gelebt hat und welche Menschen seinen Weg gekreuzt haben. Und ich habe etwas von dem damaligen Zeitkolorit mitbekommen.
Eine unterhaltsame Lektüre.