Im Zuge der Reformation wurden tradierte christliche Lebensformen radikal in Frage gestellt. Mit der Ablehnung der Heilsmächtigkeit frommer Werke und eines sich durch Gelübde bindenden Lebens galt dies auch für die klösterliche Lebensweise. Die Autorin untersucht, auf welche Weise Bischof, Domkapitel und Klöster des Bistums Havelberg - darunter Heiligengrabe, Lindow und Neuruppin - von diesen Prozessen berührt wurden. Sie kann anhand der einzelnen Kommunitäten nachweisen, daß nicht allein die Reformation ein ausschlaggebendes Moment für die Veränderung des kirchlichen Lebens zu Beginn der Neuzeit war, sondern sich bereits im 15. Jahrhundert das Verhältnis von Kirche und Territorialstaat maßgeblich verändert hatte, indem die Landesherren Einfluß über die in ihrem Territorium ansässigen geistlichen Institutionen erlangten. Ein weitgespannter Bogen von der Gründungszeit bis in die Reformationszeit macht einleuchtend und systematisch die Gründe deutlich, warum manche kirchlichen Institutionen im 16. Jahrhundert aufgelöst wurden, andere jedoch bis in unsere Zeit hinein als geistliche Lebensgemeinschaften fortexistieren konnten.
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