Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Musikwissenschaft), Veranstaltung: Kunst und Musik des Futurismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Der musikalische Futurismus wollte vieles erreichen. Im Sinne der Bewegung im Allgemeinen wollte oder sollte man komplett mit der Tradition brechen, ja auf radikalste Weise alles bisher Dagewesene erneuern; somit sollte eine „revolutionär neue Ästhetik“ entstehen, deren „Mittelpunkt […] die Verherrlichung der modernen Industrie- und Maschinenwelt“ sein sollte. Die Strategien zur Erreichung dieses neuen ästhetischen Ideals beinhalteten die Liebe zur Gefahr, Kühnheit, Beweglichkeit, Dynamik und Geschwindigkeit. In der Musik im Speziellen waren die theoretischen Maxime etwa bezogen auf eine Forderung nach Enharmonik und auf eine Einführung des „ritmo libero“ nach dem Beispiel des „verso libero“ in der Poesie. Der italienische Komponist und Futurist Fr. Balilla Pratella forderte eine „Erweiterung der tonalen Basis in Richtung auf Polytonalität und Polymodalität.“ Im Frühjahr 1913 wurde das Manifest „L’arte dei rumori“ von Luigi Russolo öffentlich; er strebte eine Ersetzung der traditionellen Orchesterklänge durch Geräusche an, und brachte so ein völlig neues Konzept von Klang zur Diskussion. Es waren Ideen wie diese, die den gesellschaftlichen Kunstbegriff umformen und endlich die starren Formen und Klänge der alten Welt vergessen machen sollten. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, inwiefern Bartóks Allegro barbaro und Honeggers Pacific 231 diesen Bruch mit der Tradition erreichen konnten oder wollten, und welche Einstellung die Komponisten zum Futurismus hegten...