Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Soziologie und Sozialpsychologie mit dem Schwerpunkt Empirische Bildungsforschung), Veranstaltung: Supervision und Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand vorliegender Ausarbeitung ist das dritte Kapitel des Werkes von Galdynski und Kühl, „Black Box Beratung – Was findet in den Beratungsinteraktionen statt?“, welches in der Sitzung vom 27. Mai 2010 referiert wurde und hiermit nochmals schriftlich fixiert wird.1 Das Kapitel stellt die Supervisions- und Beratungsinteraktion als solche heraus und geht der Frage nach, was in einer solchen Interaktion genau geschieht. Der Fokus liegt dabei auf der verbalen bzw. nonverbalen Kommunikation unter den Anwesenden in einer Supervisionssitzung, wobei die abgedruckten Studien exklusiv Einzelsupervisionen untersuchen. Zu erwähnen ist in dieser Hinsicht, dass Beratungsgespräche unterschiedlich strukturiert sein können: personenorientierte Beratung erfolgt nicht nur in Einzelsitzungen, sondern auch in Teams bzw. Gruppen, was wiederum nicht zu vernachlässigende Effekte auf die Beratung haben kann (Kühl 2008: 70 ff.). Unter der Annahme, dass Supervision die beratene Person „entstört“, also Probleme, die in der Person „liegen“, während der Sitzungen behandelt, so dass diese nicht in die Organisation durchdringen, problematisieren beide Beiträge vielmehr einen diametralen Effekt: es zeigt sich, dass organisationale Probleme allem voran personell zugerechnet werden, was teilweise zur Verstellung und Verzerrung struktureller Probleme der Organisation führt. Entgegen dem von Praktikern und Experten hierzu geäußerten und naheliegenden Verdacht, dass dies aus dem Begehen professioneller Fehler resultiert, wird in den Beiträgen evident, dass es vielmehr am Rahmen der Beratung liegt. Letzterem Aspekt zollen beide Beiträge, mittels Problematisierung der Vertraulichkeit dieser „dyadischen Beziehung“, entsprechend Tribut.