Eine neue Welt der Klänge
Wir sind in der Stadt Kalasin im Land vor irgendeiner Zeit – Palente. Livia lebt dort mit ihrer Familie. Vater, Stiefmutter, Schwester und Bruder. Der Herrscher des Landes belegt die Bürger mit schweren Forderungen, die alle in den Ruin treiben werden. Livias Vater wird
von Cyr gefangen genommen und entbürgert. Livia macht sich auf, den Herrscher aufzusuchen.
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Wir sind in der Stadt Kalasin im Land vor irgendeiner Zeit – Palente. Livia lebt dort mit ihrer Familie. Vater, Stiefmutter, Schwester und Bruder. Der Herrscher des Landes belegt die Bürger mit schweren Forderungen, die alle in den Ruin treiben werden. Livias Vater wird von Cyr gefangen genommen und entbürgert. Livia macht sich auf, den Herrscher aufzusuchen.
Dort trifft sie Cristan.
So beginnt die Geschichte. Es entfaltet sich eine Erzählung, die an alte Mythologien und Sagas erinnert. Alle Elemente sind vorhanden: Armut, Reichtum, Krieg, Frieden, Liebe, Lernen und Leiden, Familienkonflikte und mehr. Rasant treibt Jungwirth die Handlung voran, wir sind gleich mittendrin im Geschehen.
Das Land Palente lebt unter der Göttin, in Vorzeiten gab es einen Gott, der jedoch von der Göttin abgelöst wurde. Sie regiert nun, die Menschen verehren sie. Die Autorin rollt dieses Szenario ganz neu auf. Die Hauptperson ist Livia, sie gehört zu den Gesegneten im Land Palente. Wie wir später erfahren werden, gibt es diese Segnung auch in angrenzenden Ländern. Es sind Frauen, die eine Segnung, eine Begabung mit auf dem Weg bekommen haben, die ihnen ganz andere Möglichkeiten vermittelt, ihr Leben zu meistern und sich zu verteidigen, wenn nötig. Dazu benutzen sie Klänge und Farben, um ihre Gegner zu verwirren und kraftlos zu machen. Zum Beispiel können sie Mauern aus Klängen bauen und durch ihre Klänge Materie beherrschen.
Der junge General Cristan interessiert sich für Livia, er hofft, mit ihr seine Möglichkeiten der Kriegsführung zu erweitern. Beide konsultieren die Göttin Honoraria, die Livia testen soll. Cristan wird die Kosten für Livias Ausbildung übernehmen. In diesen über 400 Seiten begleiten wir Livia und Cristan, nehmen an ihrem Leben teil und lernen sie und ihre Familien kennen. Während Livia ausgebildet wird, sorgt sie gleichzeitig für ihre Familie, speziell für ihre Schwestern Rina. Es entstehen Szenarien der Städte, Livias Beziehung zu ihren Lehrerinnen und ihr Lernfortschritt treiben die Story voran. Alle Seiten sind prall gefüllt mit überraschenden Wendungen und Ereignissen, die alle LeserInnen fesseln werden. Ihr Schreibstil ist lebendig und bildhaft, sie lässt nichts aus um LeserInnen die Gefühlswelt aller Charaktere nahezubringen. Die Fantasiewelt, die sie erschafft ist erstaunlich klar. Alle Szenen sind bilderreich, es ist als ob sich die Seiten mit Farben füllen, während wir lesen, wie sich die Geschichte weiterbewegt.
Die Geschichte ist auch ein Gleichnis Religion betreffend. Sie greift zurück auf Zeiten in unserer „realen“ Welt, als auch eine Göttin verehrt und angebetet wurde und kein maskuliner Gott. Wie die Autorin ihr Fantasieland erschaffen hat, ist lebendig und glaubhaft.
Das Finale gestaltet sich höchst dramatisch. Livias Fähigkeiten werden getestet, als ein Krieg ausbricht und sie hat maßgeblichen Anteil daran, wie sich das kleine Heer Palentes tapfer durchzusetzen versucht gegen die Übermacht der Gegner.
„Blessed and Broken“ ist ein Meisterwerk der Fantasy Literatur, auch passend ins Genre Romantasy. Es heißt zwar Young Adult Roman, aber ich halte es für durchaus passend und fesselnd für Fans jeden Alters der Fantasy Literatur.