Paris. Sie und er. Elle und Lui. Sie begegnen sich in einem Café. Lui ist Fluglotse. Er wechselt die Städte und Flughäfen immer dann, wenn ihm das Leben zu eng wird. Sie ist die Frau eines Unternehmers, der in die Politik drängt und sie zu oft über lange Zeit allein zurücklässt. In einer obsessiven Affäre flüchten sie in Tagträume und halten sich gegenseitig in ihrer abgründigen Verlorenheit. Um etwas zu fühlen, suchen sie den Schmerz. Lui, indem er nach Nähe strebt, um dann vor ihr zu flüchten, und Elle in ihrer masochistischen Neigung, die ihr Mann an ihr ausnutzt. Beide ahnen, dass es für sie kein glückliches Ende geben wird, bis ihnen die Realität eine Entscheidung abverlangt. Salih Jamal zeichnet mit zärtlicher, poetischer und schonungslos ehrlicher Sprache eine tragische Liebe in fünf Akten. Existenziell, grausam und schön. Eine Geschichte, die sich anfühlt wie ein französischer Film. Triggerwarnung: Dieses Buch enthält eine Beschreibung psychischer Gewalt, ausgehend von einer narzisstischen Mutter.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Christoph Schröder bekommt schlechte Laune mit Salih Jamals Roman über eine Amour fou in Paris. Dem Autor fehlen laut Rezensent die sprachlichen Mittel, um die bei so einer Story lauernden Klippen des Kitsches und des Klischees zu umschiffen. So folgt Schröder der durch einen Blick ausgelösten Leidenschaft und Obsession der beiden Protagonisten mit eher unguten Gefühlen. Den einsamen Wolf im Text, der in einen Strudel des Begehrens gerissen wird, beschreibt der Autor leider nur mit "pseudopoetischen Floskeln", schimpft Schröder. Die von Jamal aufgefahrenen psychologischen Hintergründe der Figuren überzeugen den Rezensenten auch nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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