Was soll ich sagen, ich habe ein neues Buch für mein Lieblingsbuchregal.
Heather Hampton, erfolgreiche Architektin, hatte eigentlich vor, nie wieder einen Fuß nach Moses Lake zu setzen. Moses Lake, der Ort, in dem sie die schlimmsten aber auch schönsten Stunden ihrer Kindheit verbracht hat. Als
Heather in Moses Lake ankommt, scheint jeder der Familienangehörigen etwas vor ihr zu verbergen.…mehrWas soll ich sagen, ich habe ein neues Buch für mein Lieblingsbuchregal.
Heather Hampton, erfolgreiche Architektin, hatte eigentlich vor, nie wieder einen Fuß nach Moses Lake zu setzen. Moses Lake, der Ort, in dem sie die schlimmsten aber auch schönsten Stunden ihrer Kindheit verbracht hat. Als Heather in Moses Lake ankommt, scheint jeder der Familienangehörigen etwas vor ihr zu verbergen. Unterstützt ihre Mutter nur wieder mal ihren unzuverlässigen Bruder Clay ? Und was weiß Blaine Underhill, ihre Jugendliebe, den Mann, den sie nie vergessen konnte ? Nach und nach kommen die Familiengeheimnisse ans Licht.
Von der ersten Zeile an, ist dieser Roman fesselnd. Atmosphärisch sehr dicht, taucht man in Heathers Geschichte ein. Man erfährt die Geschichte des Ortes, Dinge über ihre Kindheit, über die Menschen in Moses Lake. Ja, man hat regelrecht das Gefühl, den Ort und die Menschen zu kennen und auch Teil von Moses Lake zu sein. Heather, die durch den Tod ihres Vaters so verletzt wurde, dass sie alles daran gesetzt hat, um dieses Ereignis und die Zeit danach zu vergessen.
"Ich hatte immer gedacht, mein Leben wäre durch die Tragödie mit meinem Vater irreparabel beschädigt, aber jetzt konnte ich sehen, dass wir alle Narben haben, mit denen wir leben müssen. Es kommt immer darauf an, was wir trotz dieser Narben aus unserem Leben machen." (Zitat Seite 248/249)
Irgendwann im Leben eines Menschen kommt immer der Zeitpunkt, an dem man sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss. Als Leser versteht man Heather so gut, ihre Gefühle, ihre Wut, ihre Verletzungen. Aber es wird auch klar, dass sie so nicht weitermachen kann. Sie muss eine Entscheidung treffen. Dabei wird deutlich, wie wichtig Familie ist, für jeden von uns.
"Ich war so darauf fixiert gewesen,wie meine Familie meiner Meinung nach sein sollte, dass mir entgangen war, wie schön sie in Wirklichkeit trotz allem war: verwundbar, fehlerhaft, heldenhaft, unvollkommen, Kämpfer für eine gerechte Sache. Jeder von uns hatte noch einiges zu lernen und jeder hatte einiges, das er den anderen beibringen konnte. Gott hatte uns wie Pflanzen in einem Garten zusammengestellt: wild und einzigartig. Alle blühen in verschiedenen Farben und zu verschiedenen Zeiten, aber tief unter der Erde sind ihre Wurzeln miteinander verflochten." (Zitat Seite 362)
Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe, dass der Verlag noch viele Bücher der Autorin veröffentlicht. Ich wünsche dem Buch viele Leser, die sich auch auf eine Reise durch ihr Leben begeben werden, die auch in ihre Vergangenheit und Zukunft geführt werden und vielleicht endlich mit einer alten Sache abschließen können. Vielleicht erkennt der ein oder andere, dass seine Familie doch anders ist als er/sie dachte. Wie auch immer, das Buch animiert zum Nachdenken und zeigt, was wirklich wichtig ist im Leben. Und auch dass unsere Zeit zu kurz ist, um vergangenen Dingen nachzuhängen.