Seit sie denken kann, rennt Lucinda davon, nie kann sie an einem Ort lange verweilen, denn irgendwann findet er sie. Er, das ist Joaquín de Alvaro, ein Vampir-Hexer, der nach ihrem Blut lechzt und es braucht, um nicht zu einem Nosferatu zu werden, denn Lucinda ist eine sogenannte Blutbraut. Als er
sie eines Tages doch findet, ist Lucinda verzweifelt. Mehrmals versucht sie, wieder zu entkommen,…mehrSeit sie denken kann, rennt Lucinda davon, nie kann sie an einem Ort lange verweilen, denn irgendwann findet er sie. Er, das ist Joaquín de Alvaro, ein Vampir-Hexer, der nach ihrem Blut lechzt und es braucht, um nicht zu einem Nosferatu zu werden, denn Lucinda ist eine sogenannte Blutbraut. Als er sie eines Tages doch findet, ist Lucinda verzweifelt. Mehrmals versucht sie, wieder zu entkommen, jedes Mal jedoch mit wenig Erfolg. Nur langsam lernt sie Joaquín besser kennen, und merkt, dass er gar nicht so zum Fürchten ist, wie sie immer dachte. Dennoch bleibt sie eine Gefangene in seinem Haus, und sobald er ihr zu nahe kommt, verkrampf sich alles in ihr. Kann sie jemals Vertrauen zu ihm fassen und ihm vor dem Schicksal, endgültig Nosferatu zu werden, retten? Denn lange hat Joaquín nicht mehr...
Schon lange schleiche ich um die Bücher von Lynn Raven herum. Keine Ahnung, warum ich nicht schon früher ein Buch von ihr in die Hand genommen habe, doch irgendwann haben mich die zig sehr guten und guten Bewertungen überzeugt, dass ich es doch zumindest einmal probieren müsste. Ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe.
Was mir besonders am Buch gefallen hat, ist, dass Lynn Raven in ihrem Buch zwar über Vampire schreibt, aber sie dennoch nicht nur die alten Geschichten und Klischees wiederholt, sondern auch etwas Eigenes schafft. Vampire sind hier natürlich trotzdem blutdurstig, teilweise auch ziemlich grausam (besonders die Nosferatu, was mich aber auch eher gefreut hat nach den vielen weichgespülten Exemplaren) und ziemlich stark. Doch außerdem sind sie Hexer, die mit schwarzer Magie Wetterzauber wirken und Bannkreise erschaffen; die Beschreibung dieser Magie fand ich immer wieder faszinierend. Ein bisschen anders waren die Vampire auch als in der landläufigen Legende, zum Beispiel können sie sich im Sonnenlicht bewegen, problemlos in Kirchen aufhalten und auch Nahrung zu sich nehmen. Somit ist hier wirklich nichts 08/15, sondern sehr innovativ. Ein bisschen habe ich die Erklärungen vermisst, wie genau das alles funktioniert, wie, warum, wieso...; das meiste wird wirklich sehr indirekt erklärt, so dass man sich einiges selbst denken muss. Aber wirklich gestört hat mich das nicht.
Lynn Ravens Schreibkünste geben kaum Anlass zu Kritik, ihr Schreibstil ist flüssig, die Charaktere sehr gut ausgearbeitet, der Plot sehr spannend. Lediglich das Tempo der Erzählung war mir manchmal etwas zu langsam, besonders, was die Liebesgeschichte angeht. Natürlich ist es nur gut und richtig, die Liebesgeschichte langsam aufzubauen, vor allem, weil ja Lucinda auch erstmal etwas Vertrauen fassen muss, nachdem sie ihr ganzes Leben lang dachte, dass die Vampirhexer allesamt Bösewichte sind. Aber manchmal musste ich dennoch laut seufzen, weil es mir zuuuuu zögernd vonstatten ging. Meiner Meinung nach hatte es Joaquín viel früher verdient, dass ihm vergeben wird, und an diesen Stellen hat mich Lucinda dann auch ein bisschen genervt. Schließlich gab sich Joaquín doch nun wirklich alle Mühe (und ganz ehrlich: diesem düsteren, aber dennoch so heldenhaften Kerl kann man doch eigentlich nichts abschlagen... Das kann Raven auf jeden Fall: männliche Protagonisten schaffen, die einen zum Schwärmen bringen. Allein sein spanisches Temperament... *hach*)! :)
Dennoch kann ich nur sagen, dass mir die Geschichte über Joaquín und Lucinda sehr gefallen hat, ich mich außerdem freue, mal wieder ein alleinstehendes Buch gelesen zu haben, was trotzdem mit einem sehr guten Plot überzeugt. Es war sicher nicht mein letztes Mal mit Lynn Raven, Der Kuss des Kjer steht schon im Regal.