Blutige Beichte, Kriminalroman von Jörg Steinleitner, 328 Seiten, erschienen im Piper – Verlag.
Der Auftaktband zur Karl-Zimmerschied-Reihe – Der LKA-Chef ermittelt.
Mitten in München wird ein Mann ermordet, daneben die Tatwaffe – ein Dönermesser. Beim Opfer handelt sich um einen guten Freund des
Ministerpräsidenten. Als es zu einem weiteren Verbrechen kommt und dieselbe DNA am Tatort gefunden…mehrBlutige Beichte, Kriminalroman von Jörg Steinleitner, 328 Seiten, erschienen im Piper – Verlag.
Der Auftaktband zur Karl-Zimmerschied-Reihe – Der LKA-Chef ermittelt.
Mitten in München wird ein Mann ermordet, daneben die Tatwaffe – ein Dönermesser. Beim Opfer handelt sich um einen guten Freund des Ministerpräsidenten. Als es zu einem weiteren Verbrechen kommt und dieselbe DNA am Tatort gefunden wird, zeichnet sich ein Zusammenhang ab. Doch ist das möglich? Als der Pfarrer in Zimmerschieds Heimatort bei der Beichte ein ganzes Arsenal an Kriegswaffen überreicht bekommt, gerät LKA-Chef Karl Zimmerschied arg in Bedrängnis, der Innenminister, wie auch der Ministerpräsident sitzen ihm im Nacken, drängen auf Klärung. Dazu soll Karl auch noch einen spannenden Event mit Sicherheitsmaßnahmen für den Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten managen. Aber auch private Probleme mit seiner Ehefrau kommen dazu. Kann der Polizei-Präsident das alles klären?
Gleich in der Innenseite des Umschlags kann man den Steckbrief von Karl Zimmerschied entdecken, so habe ich das zum ersten Mal in einem Krimi entdeckt und finde es perfekt, ich wusste sofort mit wem ich es zu tun habe. 48 Kapitel in überschaubarer Länge, als Stilmittel wurde die auktoriale Weise gewählt. Die Kapitel sind mit einer Überschrift versehen, die den Inhalt zusammenfassen und einen Überblick verschaffen. Am besten gefallen hat mir der bildhafte und zugleich flotte Schreibstil des Autors. Solche Sätze wie - (S.8)…Je größer die Lache wurde, umso mehr erinnerte ihre Form an jene des nordamerikanischen Kontinents. Oder bei der Beschreibung von Staatsanwältin Ahlhaus (S.149)….erinnerte ihn stets an einen Panzer auf Pumps, sind einfach genial, Kopfkino pur. Mit frechen Dialogen und einem teilweise rotzigen Tonfall, schaffte es der Autor mich hervorragend zu unterhalten. Steinleitner sprüht vor Ideen. Seine Abkürzung POTUS (President of the United States) werde ich auf jeden Fall in meinen Wortschatz aufnehmen. Die Handlung war leider für mich nicht zu jeder Zeit nachvollziehbar, die Charaktere aber, handelten meist logisch. Trotzdem war ich nah dran am Geschehen. Wobei das für meinen Geschmack etwas weniger hätte sein dürfen. Der Strang mit Karls privaten Problemen und seiner Rose auf Bali, hätte ich nicht gebraucht. Als Karl im Kuhdreck landete musste ich herzhaft lachen. Ebenfalls amüsiert habe ich mich über die jeweils genaue Beschreibung der Schuhe der weiblichen Charaktere. Als dem LKA-Chef das Wasser bis zum Hals stand und es an allen Fronten Krieg gab, habe ich die Seiten nur so „gefressen“. Die Spannung war m.E. stellenweise wirklich schier unerträglich. Dem Autor ist mit dem Polizeipräsident Karl Zimmerschied ein schlagkräftiger unkonventioneller Typ gelungen, der mir äußerst sympathisch war. Trotzdem war meine Lieblingsfigur der junge, blinde Computerspezialist Thomas Hensch, mit seinem treuen „Begleiter“ Benno Berghammer. Die beiden hoffe ich in weiteren Folgen wieder zu treffen, gerne bin ich wieder dabei. Mit wenigen Schwächen, aber doch spannend, flüssig zu lesen und sehr komisch hat mir dieser Krimi gut gefallen. Dafür vergebe ich gerne 4 von 5 möglichen Sternen.