Ein höchst überflüssiges Buch.
Allein der Ansatz, auf nicht einmal 250 Seiten eine Unzahl von Themenbereichen wie Politik, Wissenschaft, Sport, Literatur, Funk und Fernsehen, Technik, Mode usw. usw. der 60er-Jahre abzudecken, ist a priori zum Scheitern verurteilt.
Es bleibt alles oberflächlich und
plakativ und erschöpft sich über weite Strecken in knappen Aufzählungen. Jeglicher Tiefgang fehlt -…mehrEin höchst überflüssiges Buch.
Allein der Ansatz, auf nicht einmal 250 Seiten eine Unzahl von Themenbereichen wie Politik, Wissenschaft, Sport, Literatur, Funk und Fernsehen, Technik, Mode usw. usw. der 60er-Jahre abzudecken, ist a priori zum Scheitern verurteilt.
Es bleibt alles oberflächlich und plakativ und erschöpft sich über weite Strecken in knappen Aufzählungen. Jeglicher Tiefgang fehlt - konzeptionell bedingt. Ein Leser, der die 60er-Jahre erlebt hat, erfährt auf fast keiner Seite irgendetwas, was er nicht schon wüsste und langweilt sich somit durch das Buch.
Sinnvoller wäre es gewesen, sich auf wenige Themenkomplexe zu beschränken und exemplarisch jeweils an einem oder zwei typischen Beispielen die Zeitphänomene mit mehr Tiefgang zu schildern.
Ebenfalls missfallen hat mir die Tatsache, dass Norbert Gulloch häufig schlecht recherchiert hat (eine akribische Recherche wäre zugegebenermaßen angesichts der Vielfalt der angerissenen Themen nur mit hoher Sorgfalt und viel Aufwand zu leisten gewesen, was er sich aber offenbar gespart hat).
Wenn man immer wieder über Fehler stolpert, ärgert das. Ein Jaguar E-Type hat nie 369, sondern 265 PS gehabt, die in deutschen Küchen verbreitete Pril-Blume entstand erst 1972, von der beliebten Serie "Bezaubernde Jeannie" wurden nicht nur 13, sondern 78 Folgen im ZDF gezeigt, usw. usw.
Der größte Klops unterläuft Gulloch indes bei der Aufzählung der deutschen Spieler im WM-Endspiel gegen England 1966 in Wembley. Dies war ein Jahrhundertspiel mit dem legendären Wembley-Tor. Laut Gulloch spielten u. a. Heinz Hornig und Jürgen Grabowski. Wie er darauf kommt, bleibt sein Geheimnis. Beide Spieler standen zwar im Aufgebot, aber während des Turniers nicht eine Minute auf dem Platz, schon gar nicht im Endspiel. Dafür fehlt ausgerechnet Wolfgang Weber vom 1. FC Köln, der den Ball nach dem von der Latte prallenden Torschuss von Hurst über das eigene Tor ins Toraus köpfte und damit erst die Spielunterbrechung einleitete, die dazu führte, das der Schiedsrichter den Linienrichter fragte, ob der Ball im Tor gewesen sei, was dieser - vermutlich fälschlicherweise - bejahte.
Da Weber in Golluchs Mannschaftsaufstellung unterschlagen wird, aber Hornig und Grabowski angeblich mitspielten, standen somit zwölf Spieler auf dem Platz, was seinerzeit unmöglich war, da noch nicht ausgewechselt werden durfte...