Der Fund einer Frauenleiche in einem winterlichen Park von Booth City deutet zunächst auf ein Sexualverbrechen hin, doch bei der Obduktion gibt es ein erstaunliches Ergebnis, die Tote ist ein polizeibekannter Transsexueller, der unter den Namen Josine als Prostituierte arbeitete. Im Lauf ihrer
Ermittlungen stoßen die Detektives Ike Horner und Eliza Ochoa auf immer mehr Ungereimtheiten. In Josines…mehrDer Fund einer Frauenleiche in einem winterlichen Park von Booth City deutet zunächst auf ein Sexualverbrechen hin, doch bei der Obduktion gibt es ein erstaunliches Ergebnis, die Tote ist ein polizeibekannter Transsexueller, der unter den Namen Josine als Prostituierte arbeitete. Im Lauf ihrer Ermittlungen stoßen die Detektives Ike Horner und Eliza Ochoa auf immer mehr Ungereimtheiten. In Josines Wohnung finden sie ein Stück menschliches Fleisch mit einer Tatöwierung, das vermutlich zu einem vermißten Ausreißer gehört und zu Josines obskuren Freunden gehören auch Personen in höchsten Kreisen.
Nach einem anfänglich guten Start hatte ich doch einige Problem mit dem Thriller, denn zum einem passiert zwar sehr viel, aber das alles ist irgendwie sehr lieblos aneinandergereiht und wirklich spannend wird es nie. Trotz einiger Leichen und reichlich seltsamen Vorkommnissen bleibt die Handlung recht flach und ohne Höhepunkte. Die beiden Detektives haben ihr obligatorisch verkorkstes Leben, in das man immer mal ein paar Einblicke erhält, nicht uninteressant, aber wirklich bewegen tut es einen als Leser irgendwie nicht. Nach und nach entwirren die 2 Ermittler zwar die recht verworrene Geschichte und decken dabei weitere Verbrechen auf, die bis in höchste Kreise führen und geraten dabei auch selbst in Gefahr, trotzdem fehlt dem Buch irgendwie der Pepp, den man von einem Thriller erwartet. Dabei wären die Voraussetzungen durchaus gegeben, aber vielleicht muß man hierfür auch ein spezielles Faible haben. Auch das Ende kann nicht wirklich befriedigen! Der Täter wirkt wie aus dem Hut gezaubert und immer neue Verwicklungen rund um die Familie Booth erscheinen reichlich konstruiert und an den Haaren herbeigezogen, hier wäre etwas weniger wirklich mehr gewesen, so bleibt man als Leser am Ende reichlich enttäuscht zurück und fragt sich ob man hier wirklich einen Thriller gelesen hat oder doch eher eine Gesellschaftsstudie.
Ganz gut gefallen hat mir die Atmosphäre in der Stadt. Booth City ist eine langsam im Niedergang begriffene Stadt, alles wirkt irgendwie düster und verkommen, die Menschen wirken entweder resigniert oder getrieben und verhalten sich entsprechend. Alles in allem ein Setting geradezu prädestiniert für einen bizarren Mord, wie er am Anfang geschieht, dazu Intrigen, Korruption, Drogen und allerlei krumme Geschäfte. Leider konnte der Autor die daraus resultierende Erwartungshaltung in meinem Fall nicht erfüllen.
FaziT: ist vermutlich Geschmackssache, aber ein Thriller im herkömmlichen Sinne war das für mich nicht! Dafür ist das Ganze zu spannungsarm obwohl sehr viel passiert und das Buch vor skurrilen Charakteren nur so wimmelt (richtig normal ist eigentlich keiner), es jede Menge Verwicklungen, Intrigen und Machenschaften gibt, plätschert das Geschehen nur so vor sich hin. Am ehesten könnte man das Buch als Gesellschaftsstudie bezeichnen.
Mein Kommentar bezieht sich auf die deutsche Fassung "Stadt der Knochen"