This wonderful tale transports the reader from the city to the forests and fells of Northern England. Under a boundless starry sky, the unforgettable Sylvia Carr reconnects with the ancient past and discovers what it really means to be young in the world today.
Sylvia, brave hearted and rebellious, moves into wild Northumberland from the city of Newcastle. She feels alien in this huge, silent, seemingly empty landscape, but then she meets Gabriel, a strange yet familiar boy. As they roam the forests and fells together, she sees nature with new eyes. She becomes aware that the past is all around her, and is deep inside herself. From the wing of a dead buzzard, they create a hollow bone - the kind of flute that was created and used in rituals in the distant past.
This is a book of hope and joy - a book that celebrates humanity and explores the deep connections between ourselves and nature. It is timely and original. It speaks to young people about what it really is to be a human being alive today.
"Spell-binding... impossible to resist... breathless, intoxicating prose. [Almond's] books seem to exist in their own otherworldly universe, outside all the trends in modern publishing, yet resolutely of the now." The Glasgow Herald
"David Almond's books are strange, unsettling wild things - unfettered by the normal constraints of children's literature. They are, like all great literature, beyond classification." The Guardian
"[David Almond] is that rare thing - a writer of lucid, mature elegance, who can still see the world through adolescent eyes." The Daily Telegraph
"A writer of visionary Blakean intensity." The Times
"A master storyteller." The Independent
Sylvia, brave hearted and rebellious, moves into wild Northumberland from the city of Newcastle. She feels alien in this huge, silent, seemingly empty landscape, but then she meets Gabriel, a strange yet familiar boy. As they roam the forests and fells together, she sees nature with new eyes. She becomes aware that the past is all around her, and is deep inside herself. From the wing of a dead buzzard, they create a hollow bone - the kind of flute that was created and used in rituals in the distant past.
This is a book of hope and joy - a book that celebrates humanity and explores the deep connections between ourselves and nature. It is timely and original. It speaks to young people about what it really is to be a human being alive today.
"Spell-binding... impossible to resist... breathless, intoxicating prose. [Almond's] books seem to exist in their own otherworldly universe, outside all the trends in modern publishing, yet resolutely of the now." The Glasgow Herald
"David Almond's books are strange, unsettling wild things - unfettered by the normal constraints of children's literature. They are, like all great literature, beyond classification." The Guardian
"[David Almond] is that rare thing - a writer of lucid, mature elegance, who can still see the world through adolescent eyes." The Daily Telegraph
"A writer of visionary Blakean intensity." The Times
"A master storyteller." The Independent
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2022Der Raum ist in alle Richtungen offen
Ein toter Raubvogel verändert Sylvias Welt für immer: In "Bone Music" schickt David Almond ein Mädchen in die Natur.
Von Lena Bopp
Die Mutter möchte eine Auszeit, das Kind muss mit: So einfach ist die Ausgangslage in "Bone Music", dem neuen Buch von David Almond. Die Mutter, die auch in der deutschen Übersetzung von Alexandra Ernst meist nur liebevoll "Mum" genannt wird, packt ihre Malsachen ein und bricht nach Northumberland auf, wo sie in einem winzigen Dorf geboren wurde. Dort möchte sie, ja, was eigentlich? Und was soll ihre Tochter Sylvia, die sich mit ihren fünfzehn Jahren Spannenderes vorstellen kann als ein Kaff, das aus zwei Reihen mit Holzhäusern besteht, was soll Sylvia in Northumberland machen? Sie nimmt es gelassen: "Ich mache, was man hier machen kann, Mum. Ich öffne die Tür, gehe hinaus in die Leere, dann drehe ich um und komme wieder rein."
Doch daraus wird nichts. Denn natürlich erweist sich die Leere als hochkomplexe Angelegenheit. Sylvia kehrt nicht einfach zurück, sondern sie kehrt als ein Mädchen zurück, das sich auf ein Abenteuer eingelassen hat, und dieses Abenteuer hat ebenso mit der Orientierung in einem neuen, fremden Gebiet zu tun wie vor allem mit ihrer Haltung dazu. Es wäre eine naheliegende Möglichkeit, sich vor der Natur, dem Dorf und seinen Bewohnern, dem fünfundneunzig Jahre alten Andreas Müller, dem kleinen Colin und seinem Bruder Gabriel, zu verschließen. Alles hinterwäldlerisch zu finden. Aber Sylvia entscheidet sich anders. Sie zieht die Leinenschuhe aus und die neuen Wanderschuhe an, sie versucht, dem Grashalm zwischen ihren Händen einen Ton zu entlocken, und lässt sich von dem alten Andreas einen Stein schenken, mit dem die Menschen hier vor Jahrtausenden die Felle der Tiere säuberten, die sie erlegt hatten.
Auf diese Weise gerät der Aufenthalt in Northumberland zu einer Reise durch Raum und Zeit. Eine gewisse Mystik zieht in das Geschehen, das deutlich die Handschrift Almonds trägt, der in vielen seiner gut zwanzig Kinder- und Jugendbücher die Schwelle zwischen Realität und Fantasie überschreitet, oder besser: der diese Schwelle zu seinem Thema macht. Almond, geboren 1951, öffnet auch in "Bone Music" einen Raum zum Unerklärlichen und zu Dingen, die seine Heldin eher fühlt als weiß, wobei sie zur Heldin macht, dass sie diesen Gefühlen vertraut. Sylvia lässt sich von einer Musik leiten, die sie in ihrer ersten Nacht in Northumberland hört. Es ist ein Flötenton, der eine Saite in ihr zum Klingen bringt, die sie erst kennenlernen muss und die sie in Verbindung nicht nur mit der Vergangenheit des Dorfes, sondern auch mit seiner Natur bringt. Sylvia, die in Newcastle mit ihren Freunden für Klimaschutz demonstriert, lernt in Northumberland den Ruf des Brachvogels kennen. Sie versteht den Kreislauf von Vergehen und Entstehen und macht sich auf dem Höhepunkt dieser Neuverortung nachts allein auf den Weg in den Wald. Und als sie morgens aus ihm zurückkehrt, hat sie zum ersten Mal nicht einen, sondern einen ihr entsprechenden Platz gefunden in der Welt.
Die Familie bietet für die Abenteuer der Protagonistin nur eine Art von Rahmen, der alles andere als perfekt ist. Sylvias Vater ist ein Kriegsfotograf. Ihre Mutter ist hin- und hergerissen, was diese Abwesenheit für sie bedeutet. Zu ihrer besten Freundin hat Sylvia kaum Kontakt, weil das Handynetz in Northumberland so schlecht ist. Und der Junge, Gabriel, dem sie im Dorf begegnet, entwickelt sich im Lauf des Geschehens zwar zu einem echten Gefährten, an dessen Seite sie einen toten Raubvogel entdeckt, aus dessen Knochen sie eine Flöte schnitzt, die wie jene klingt, deren Ton sie in der allerersten Nacht hörte.
Die beiden lachen viel und führen Gespräche, deren Pathos man ihnen angesichts ihrer Jugend gern verzeihen möchte. Doch auch Gabriel bleibt letztlich eine Figur, deren Funktion vor allem darin liegt, Sylvia einen Weg frei zu machen. Ob sie sich wiedersehen? Weiß man nicht. Ob Sylvia eine virtuose Flötenspielerin wird? Wird man sehen. Gewiss ist nur, und darin liegt die Kraft ihrer Geschichte, dass der Raum für sie in alle Richtungen offen steht.
David Almond: "Bone Music". Roman
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2022. 213 S., geb., 18,- Euro. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein toter Raubvogel verändert Sylvias Welt für immer: In "Bone Music" schickt David Almond ein Mädchen in die Natur.
Von Lena Bopp
Die Mutter möchte eine Auszeit, das Kind muss mit: So einfach ist die Ausgangslage in "Bone Music", dem neuen Buch von David Almond. Die Mutter, die auch in der deutschen Übersetzung von Alexandra Ernst meist nur liebevoll "Mum" genannt wird, packt ihre Malsachen ein und bricht nach Northumberland auf, wo sie in einem winzigen Dorf geboren wurde. Dort möchte sie, ja, was eigentlich? Und was soll ihre Tochter Sylvia, die sich mit ihren fünfzehn Jahren Spannenderes vorstellen kann als ein Kaff, das aus zwei Reihen mit Holzhäusern besteht, was soll Sylvia in Northumberland machen? Sie nimmt es gelassen: "Ich mache, was man hier machen kann, Mum. Ich öffne die Tür, gehe hinaus in die Leere, dann drehe ich um und komme wieder rein."
Doch daraus wird nichts. Denn natürlich erweist sich die Leere als hochkomplexe Angelegenheit. Sylvia kehrt nicht einfach zurück, sondern sie kehrt als ein Mädchen zurück, das sich auf ein Abenteuer eingelassen hat, und dieses Abenteuer hat ebenso mit der Orientierung in einem neuen, fremden Gebiet zu tun wie vor allem mit ihrer Haltung dazu. Es wäre eine naheliegende Möglichkeit, sich vor der Natur, dem Dorf und seinen Bewohnern, dem fünfundneunzig Jahre alten Andreas Müller, dem kleinen Colin und seinem Bruder Gabriel, zu verschließen. Alles hinterwäldlerisch zu finden. Aber Sylvia entscheidet sich anders. Sie zieht die Leinenschuhe aus und die neuen Wanderschuhe an, sie versucht, dem Grashalm zwischen ihren Händen einen Ton zu entlocken, und lässt sich von dem alten Andreas einen Stein schenken, mit dem die Menschen hier vor Jahrtausenden die Felle der Tiere säuberten, die sie erlegt hatten.
Auf diese Weise gerät der Aufenthalt in Northumberland zu einer Reise durch Raum und Zeit. Eine gewisse Mystik zieht in das Geschehen, das deutlich die Handschrift Almonds trägt, der in vielen seiner gut zwanzig Kinder- und Jugendbücher die Schwelle zwischen Realität und Fantasie überschreitet, oder besser: der diese Schwelle zu seinem Thema macht. Almond, geboren 1951, öffnet auch in "Bone Music" einen Raum zum Unerklärlichen und zu Dingen, die seine Heldin eher fühlt als weiß, wobei sie zur Heldin macht, dass sie diesen Gefühlen vertraut. Sylvia lässt sich von einer Musik leiten, die sie in ihrer ersten Nacht in Northumberland hört. Es ist ein Flötenton, der eine Saite in ihr zum Klingen bringt, die sie erst kennenlernen muss und die sie in Verbindung nicht nur mit der Vergangenheit des Dorfes, sondern auch mit seiner Natur bringt. Sylvia, die in Newcastle mit ihren Freunden für Klimaschutz demonstriert, lernt in Northumberland den Ruf des Brachvogels kennen. Sie versteht den Kreislauf von Vergehen und Entstehen und macht sich auf dem Höhepunkt dieser Neuverortung nachts allein auf den Weg in den Wald. Und als sie morgens aus ihm zurückkehrt, hat sie zum ersten Mal nicht einen, sondern einen ihr entsprechenden Platz gefunden in der Welt.
Die Familie bietet für die Abenteuer der Protagonistin nur eine Art von Rahmen, der alles andere als perfekt ist. Sylvias Vater ist ein Kriegsfotograf. Ihre Mutter ist hin- und hergerissen, was diese Abwesenheit für sie bedeutet. Zu ihrer besten Freundin hat Sylvia kaum Kontakt, weil das Handynetz in Northumberland so schlecht ist. Und der Junge, Gabriel, dem sie im Dorf begegnet, entwickelt sich im Lauf des Geschehens zwar zu einem echten Gefährten, an dessen Seite sie einen toten Raubvogel entdeckt, aus dessen Knochen sie eine Flöte schnitzt, die wie jene klingt, deren Ton sie in der allerersten Nacht hörte.
Die beiden lachen viel und führen Gespräche, deren Pathos man ihnen angesichts ihrer Jugend gern verzeihen möchte. Doch auch Gabriel bleibt letztlich eine Figur, deren Funktion vor allem darin liegt, Sylvia einen Weg frei zu machen. Ob sie sich wiedersehen? Weiß man nicht. Ob Sylvia eine virtuose Flötenspielerin wird? Wird man sehen. Gewiss ist nur, und darin liegt die Kraft ihrer Geschichte, dass der Raum für sie in alle Richtungen offen steht.
David Almond: "Bone Music". Roman
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2022. 213 S., geb., 18,- Euro. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lyrical...hypnotic and beautifully written The Daily Mail 20210423