Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,7, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht die langfristig befriedende Wirkung des Ohrid Framework Agreement (OFA), welches 2001 einen mazedonischen Bürgerkrieg verhindern konnte. Um eine Aussage über die Chancen der Dauerhaftigkeit des interethnischen Friedens in Mazedonien zu treffen, wird ein Analyseraster entwickelt, anhand dessen dafür maßgebliche Einflüsse isoliert werden. Hierfür wird zunächst die besondere Natur eines ethno-nationalen Konflikts vorgestellt und dessen Begründung in einer systematischen Schlechterstellung einer ethno-nationalen Gruppe verdeutlicht. Daraus abgeleitet, erfolgt im Anschluss eine Darstellung von Erfordernissen zur Konfliktregulierung. Es wird hierfür eine Unterscheidung von Konfliktmanagement und Conflict settlement vor- genommen. Folgend auf den Nachweis, dass insb. die Konkordanzdemokratie zur nachhaltigen Regulierung innerstaatlicher ethnischer Konflikte geeignet ist, wird diese Form demokratischer Entscheidungsfindung hinsichtlich ihrer institutionellen Bausteine untersucht. Damit sie dauerhaft zu Kompromiss und Konsens führen kann, sind begünstigende Faktoren nötig, welche in einem nächsten Abschnitt vorgestellt werden. Aus den theoretischen Erkenntnissen über die Dauerhaftigkeit von konkordanzdemokratischer Konfliktregulierung wird schließlich das anzuwendende Analyseraster formuliert. Das Fallbeispiel OFA wird begonnen durch den Nachweis einer systematischen Schlechterstellung der albanischen Bevölkerung. Gezeigt wird, dass das Rahmenabkommen versucht, der Diskriminierung durch die Etablierung institutioneller Bausteine einer Konkordanzdemokratie Herr zu werden. Den Vorgaben des Rasters folgend, wird der Implementierungsprozess der OFA-Bestimmungen untersucht und dieser als widerwillig und nicht von Einigungswillen getragen qualifiziert. Weiterführend wird gezeigt, dass die Komposition der begünstigenden Faktoren auch nach fortschreitender Implementierung gegen eine Dauerhaftigkeit spricht. Die Ausführungen führen zu dem Schluss, dass das OFA selbst nicht genügt, um Mazedonien dauerhaft von ethno-nationalem Konflikt zu befreien. Die Implikationen dieses Schlusses für konkordanzdemokratische Konfliktregulierung allgemein als auch für die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft für eine Stabilisierung der mazedonischen Situation, werden im abschließenden Teil der Arbeit behandelt.
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