Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1,3, Hochschule Esslingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In unserer von gesellschaftlichen Umbrüchen gezeichneten Zeit ist eine gute qualifizierte Fachberatung für Kindertagesstätten, besonders in ihrer Scharnierfunktion zwischen Trägersystem und Kindertagesstätten, wichtiger denn je. Kindertagesstätten sind für Kinder in ihrem Alltag wichtige Lebensräume, in denen sie viel und wertvolle Zeit verbringen. Die Beziehungs-, Spiel-, Lebens- und Bildungserfahrungen, die sie dort sammeln, sollten von einer unübertroffenen Qualität sein. „Die Qualität vorhandener Bildungseinrichtungen von der Krippe an ist zu sichern und weiterzuentwickeln, dazu ist ein unterstützendes System von Fachberatung für alle Bildungsstufen zu installieren.“ Immer mehr Hochschulen übernehmen den schwedischen Bildungsslogan: „Die Besten für die Jüngsten! Das sind Anforderungen in einem noch nie gekannten Ausmaß, die das fachliche Herz höher schlagen lassen. Dennoch scheitern allzu oft die hohen fachlichen Ansprüche der Bildungskongresse nicht am Willen der einzelnen Vertreter von politischen Parteien oder Trägern, sondern an der finanziellen Umsetzung. Aber auch auf Grund mangelnder Ressourcen bei der Konzeptualisierung und Konkretisierung des Bildungsauftrages war Deutschland lange Zeit ein „Entwicklungsland“ . Die Basis, d.h. die ErzieherInnen, ist jetzt aufgefordert den Bildungsauftrag in den Einrichtungen zu konkretisieren, das verlorene Bildungsimage zu retten, ohne dass wirkliche Standards für verbesserte Rahmenbedingungen vom Bund, Land oder von den Trägern folgen. Die Stadt Stuttgart hat für die Implementierung des anspruchsvollen innovativen „Infans-Konzeptes“ zwanzig Prozent mehr Stundendeputat vorgesehen. Dafür waren die Laborkindergärten in der Pflicht, aufwändige Hospitationen durchzuführen und Multiplikatoren für andere Kindertagesstätten zu werden. Sind diese ausgedünnten Rahmenbedingungen auf Dauer in der Praxis tragbar? Kommunalisierung, neue Finanzierungssysteme, Personaleinsparungen bei steigender Qualitätsanforderung, die Verschuldung von Städten und Gemeinden zeugen von einem großen Dilemma zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Hemmen rigide und föderalistische Strukturen den fachlichen Motivations- und Entwicklungsdrang? Steckt Fachberatung durch die gestiegenen Anforderungen in der Klemme? Wie muss sie sich zukünftig positionieren? Führt das Stadt-Land-Gefälle in Bezug auf Fachberatung (je ländlicher, desto dünner ist Fachberatung gesät), zu Bildungs- und Chancenungleichheit?