Examensarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,7, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Vergleich der Gestaltung der literarischen Figur Galileo Galilei in Brecht Werk "Leben des Galilei" mit der historischen Person Galileo Galilei an Hand zeitgeschichtlicher Quellen. Brecht wählt in seinem Schauspiel „Leben des Galilei“ den Mathematiker und Physiker Galileo Galilei zu seiner Titelfigur, welcher zu „den großen historischen Lehrerpersönlichkeiten“ der Geschichte gehört, da der berühmte Forscher Galilei mit der Methode des wissenschaftlichen Experiments die moderne Naturwissenschaft begründet hat. Dabei greift Brecht wichtige Stationen und Wendepunkte aus Galileis Leben heraus, wie z.B. die astronomischen Entdeckungen, die Vorladung und die Verurteilung Galileis durch die Inquisition, und gestaltet sie dramatisch zu einem Schauspiel in 15 Bildern aus. Obwohl man Brechts Stück nicht einfach auf den historischen Galileo Galilei zurückführen sollte, um der Intention des „brechtschen“ Werkes gerecht zu werden und diese zu verstehen, stellt man sich als kritischer Leser bei der Lektüre dieses Schauspiels oder als aufmerksamer Zuschauer im Theater doch unweigerlich die Frage, ob der historische Forscher Galileo Galilei ebenso ein Verräter der Wissenschaft und Wahrheit seiner Zeit war, oder, ob dieser Aspekt lediglich durch die Umformung der Person Galileis durch Brecht so stark herausgetreten ist? Deshalb ist es sehr interessant, auch um die Gestaltung des Werkes von Brechts besser verstehen und von den historischen Fakten trennen zu können, die geschichtlichen und biographischen Begebenheiten dieses Gelehrten herauszuarbeiten. Zumal sich Papst Johannes Paul II. am 31.10.1992 im Namen der Katholischen Kirche in einer Rede vor der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften für das Vorgehen gegen den historischen Galilei entschuldigte und ihn rehabilitierte, wodurch erneut das Interesse an der Person Galileis geweckt wurde.