Der neunte Fall macht alle Ehre dem Titel „Bretonische Spezialitäten“: Atmosphärische Naturbeschreibungen, dazu noch erlesene Genüsse in Sachen Essen. Angefangen mit den verführerisch klingenden Käsesorten, Dupin geht über den Markt bevor es losgeht, bis hin zu den feinen Speisen, mit denen das
Ermittlerteam im weiteren Verlauf verwöhnt wird. So möchte man auch mal essen. Die Vielfalt an…mehrDer neunte Fall macht alle Ehre dem Titel „Bretonische Spezialitäten“: Atmosphärische Naturbeschreibungen, dazu noch erlesene Genüsse in Sachen Essen. Angefangen mit den verführerisch klingenden Käsesorten, Dupin geht über den Markt bevor es losgeht, bis hin zu den feinen Speisen, mit denen das Ermittlerteam im weiteren Verlauf verwöhnt wird. So möchte man auch mal essen. Die Vielfalt an Buttersorten ist schon beeindruckend. Und als Dupin mit dem Gourmetkoch über den Markt geht, da staunt man auch über die Art, wie und was der Koch da einkauft, welche Auswahl an Fleisch, Fisch und Gemüse er präsentiert bekommt. 3 Sorten Erdbeeren werden z.B. angeboten. Und als ob es davon nicht genug wäre, ein Rum wird Dupin abends gereicht, den es zu probieren lohnen würde.
Der Anfang fällt wenig konventionell aus, was auch recht erfrischend wirkt. Es geht in den Ermittlungen dann hpts. um die Ergründung der Motive, die am Ende freigelegt werden. Bei einer Toten bleibt es wohl nicht.
Die Handlung ist, wie man es in dieser Serie kennt: Dupin beobachtet die Natur, ausgesprochen schöne, mitreißende Naturbeschreibungen findet man hier, genießt die großartigen Speisen, spricht mit Leuten und löst den Fall.
Es gibt paar Ausflüge in die Geschichte, durch Riwal am Telefon beigesteuert, sie bereichern das Ganze ungemein. Keine Sorge, davon gibt es nur ein paar, was in diesem Fall als wohl dosiert erscheint.
Die Genuss- und Wohlfühlseite waren so stark präsent, dass das Ganze mich nach hundert Seiten an Rosamunde Pilcher Romane erinnerte. Die Besonderheiten der Landschaft und die Gourmetdetails wurden geschickt in die Dialoge, Handlung, Erzählteppich insg. eingewoben, aber ab einer gewissen Grenze waren es einfach zu viele. Der Krimi wurde dadurch in die Ecke gedrängt.
Hinzu kam gelegentlich diese stilistische Einfallslosigkeit (stand, stand, stand, saß), die man hätte leicht im Vorfeld herausfiltern können.
Wohltuend erschien mir, dass Dupin diesmal mit einem anderen Team an einem dem Leser bisher unbekannten Ort ermittelte. Auch Clair glänzte durch Abwesenheit. Das tat gut. Neue Figuren, neue Gesichter sorgten für eine willkommene Abwechslung.
Zum Schluss wurde es geradezu skurril: zu viele Tote, zu abenteuerlich die letzten Schritte der Ermittlung, dass sie mir schon sehr fragwürdig erschienen. Auch hier ein wenig drüber, diesmal in Sachen Glaubwürdigkeit.
Am Ende gibt es eine schöne, rührende Szene. Ein gelungener Abschluss.
Fazit: Insg. ist es eine gute, genussvolle Folge geworden. Urlaubsfeeling und Fernweh sind garantiert. Eindrucksvolle Beschreibungen sorgen dafür, dass man am liebsten sofort in die Bretagne aufbrechen und Dupins Spuren nachgehen möchte.
Ich vergebe 4 Sterne und bleibe auf den nächsten Fall gespannt.