Chaja Polak vermischt die Erlebnisse aus dem Holocaust bzw. dem osteuropäischen Judentum mit den aktuellen Ereignissen in Israel, sie schiebt Netanyahu die Schuld zu wie sie eine extremistische Hamas als Verursacher der Probleme sieht. Was sie nicht unternimmt, ist eine Analyse der religiösen
Gründe, die man in den Grundlagenwerken des Islam extrahieren kann. Leider.
So bleibt dieses Buch ein…mehrChaja Polak vermischt die Erlebnisse aus dem Holocaust bzw. dem osteuropäischen Judentum mit den aktuellen Ereignissen in Israel, sie schiebt Netanyahu die Schuld zu wie sie eine extremistische Hamas als Verursacher der Probleme sieht. Was sie nicht unternimmt, ist eine Analyse der religiösen Gründe, die man in den Grundlagenwerken des Islam extrahieren kann. Leider.
So bleibt dieses Buch ein Stückwerk, ein emotionaler Griff in die Vergangenheit, in dem ihr Mann auch noch als Zeuge herhalten muss, der das oder das wohl genau so gemacht/gemeint hätte. „Rafael Baroch, ein auf Menschenrechte und Migration spezialisierter Jurist, scheint sich den Gedanken meines Mannes anzuschließen.“ Die wahre Tragödie des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern läge im Verlust ethischer Werte“. Es sei ein Kampf um Menschlichkeit und Ethik.
Natürlich ist es das. Aber wodurch wird es begründet? Durch besonders liebenswerte, nicht aggressive Worte im Koran, den Hadith? Diese Frage stellt sich die Autorin nicht.
„Juden, gerade Juden sollten Empathie mit dem palästinensischen Volk empfinden.“ Israel, kritisiert Polak, sei von einer biblischen Romantik in Geiselhaft genommen. Dies würde alle in den Abgrund reißen. Die Frage wäre, ist es eine jüdische oder islamische, biblische Geiselhaft?
Ich habe die Passagen, die von Holocaust, Vertreibung und jüdischem Leben handeln, mit größtem Mitgefühl und Mitleiden gelesen, alleine die Folgerungen überzeugen mich nicht.
Ihre Position des „Denn das geht nicht, was Israel jetzt tut" kann ich emotional nachvollziehen, aber das reicht nicht. Auch nicht die Aufzählung der Genozide, die bislang stattfanden. Wozu insbesondere die Vertreibung und Tötung der Armenier gehört: „Türken zwangen die Armenier dazu, ihre Häuser zu verlassen, trieben sie wochenlang in endlosen Kolonnen bis tief in die syrische Wüste hinein, wie sie ihrem Schicksal überlassen wurden und an Durst und Erschöpfung starben.“
Woher kommt der Antisemitismus in der islamischen Welt? Ich wünsche der Autorin die Neugierde, z.B. dieses Buch zu lesen: „Frauen sind Eure Äcker“ von Ilhan Arsel. Oder schlicht die Grundlagenwerke des Islam zu studieren. Satz für Satz.
Die Sanftmütigen Menschen, die gegen Netanyahu demonstrieren, die Freunde von Frau Polak, die freundschaftlichen Kontakt mit Palästinensern hatten, sie alle werden nicht richtig informiert in diesen Tage von Twitter und Sozialen Medien. Ernsthaft?
Die Entmenschlichung der Hamas hat ihre Gründe, die in unauslöschlichen Worten definiert sind. Wer diese Gründe nicht kennt und weiß, dass Unmenschlichkeit nicht mit Menschlichkeit beantwortet werden kann, schreibt solche Essays und paraphrasiert ohne Ende Gedanken anderer.