Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Das Nibelungenlied. Destruktion als Erzählprinzip, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Nibelungenlied tritt die mächtige und autonome Königin Brünhild als ungewöhnliches Phänomen, ja sogar als ein Störfaktor auf. Ihre Macht soll von einem Mann überwunden werden, um die gesellschaftliche Ordnung in der Erzählwelt wiederherzustellen. Denn eine mächtige Frau ist für das Narrativ des Nibelungenliedes eine gefährliche Frau. Brünhilds Macht wird in den Beziehungen zu den anderen Figuren sichtbar. Folglich lässt sich Macht anhand von Beziehungsverhältnissen herausarbeiten, was die Aufgabe der folgenden Seminararbeit sein wird. Diese wird sich mit Brünhilds Macht und den Machtbeziehungen zwischen Brünhild und den zentralen Figuren Gunther, Siegfried, Hagen und Kriemhild beschäftigen. Dabei wird untersucht, wie sich Brünhilds Macht auf diese Figuren auswirkt und wie sich diese Macht mit der Zeit verändert. Um das Phänomen der ,Macht' besser beschreiben zu können, verwende ich den Machtbegriff nach POPITZ. Er unterteilt den Begriff ,Macht' in vier Grundformen und bietet damit ein Instrumentarium, um diesen weiten und schwammigen Begriff an Beispielen erläutern zu können und somit transparenter zu machen. Im ersten Kapitel beschreibe ich Brünhilds Macht in groben Zügen und gehe im zweiten Kapitel auf diese genauer ein, in dem ich unter der Betrachtung der Aspekte Gender, Stand und physische Stärke die Beziehungen zu den anderen Figuren betrachte. Dabei lautet meine These, dass Brünhilds Macht nicht durch den Vollzug der Ehe mit Gunther verschwindet, sondern sich in eine vom Mann abhängige Machtform umwandelt.
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