Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für neueste Geschichte), Veranstaltung: Seminar: Die Weimarer Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: Während des Sommersemesters 2000 habe ich mich im Rahmen des Proseminars „Die Weimarer Republik“ mit der Kanzlerschaft Heinrich Brünings beschäftigt. Dabei fiel mir auf, wie sehr die NSDAP, die in dieser Zeit eben erst den Durchbruch zur Massenpartei geschafft hatte, vom Umgang mit ihm profitierte. Ich begann mich dafür zu interessieren, wie Brüning mit der NSDAP umging und ob er hierbei die NSDAP leichtfertig unterschätzt hatte oder ob ihn die wirtschaftlichen und politischen Fakten zu seiner Handlungsweise zwangen. Auf der anderen Seite ist diese plötzliche Expansion und dieses Machtstreben der NSDAP ein geradezu heute noch unfaßbares Phänomen. In der Vorliegenden Arbeit soll das Verhältnis von Brüning und der NSDAP dargestellt werden. Um die Wechselwirkung von Regierung und NSDAP herauszuarbeiten, war es nötig, die jeweiligen Berührungspunkte herauszukristallisieren. Diese fanden sich selten auf der Ebene des Reichstags. Einige Landesregierungen lagen im beiderseitigen Blickpunkt, ebenso außerparlamentarische Faktoren, wie z. Bsp die Harzburger Front. Um sich nicht im Detail zu verlieren, mußten viele andere, für diesen Zeitabschnitt ebenfalls wichtigen Faktoren, etwa die Rolle von SPD und KPD, die Außenpolitik, oder auch die Gewalt auf der Straße und die Propaganda, weggelassen werden. Auch die Rolle der Gerichte und ihrer Urteile mußte, obwohl sie von zentraler Bedeutung ist, außer acht gelassen werden, da sonst der vorgegebene Rahmen der Untersuchung bei weitem überschritten worden wäre. -deswegen wurde auch der Zeitraum auf das erste Jahr der Staatskrise beschränkt. In einem vorgeschobenen Kapitel wird einerseits auf die Wirtschaftskrise und andererseits auf die Regierungsweise Brünings sowie den Charakter der NSDAP eingegangen. Dabei werden die jeweiligen Ziele geschildert. Dies ist zum Verständnis der beiden Strategieen notwendig. In den folgenden Kapiteln wurde sowohl eine chronologische Reihenfolge als auch eine Unterscheidung der politischen Ebene angestrebt. Dabei mußten zeitlichen Überlappungen und Wechselwirkungen verschiedener Ebenen berücksichtigt werden. Zuerst wird die Landespolitik untersucht, dann das Verhalten auf Reichsebene dargestellt und schließlich zwei außerparlamentarische Ereignisse in bezug auf ihre politische Wirkung untersucht. In der Zusammenfassung wird, ausgehend von parallelen Vorgehensweisen die Gesamtstrategie beider herausgearbeitet und abschließend bewertet.