Saint-Denise ist ein kleiner beschaulicher Ort im Périgord, hier ticken die Uhren noch anders. Bruno Courrèges als einziger Polizist hochtrabend Chef de Police genannt, genießt das ruhige Leben, doch das ändert sich, als er an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird. Ein alter Araber, der sehr
zurückgezogen lebte, wird ermordet in seinem kleinen Haus gefunden, auf seiner Brust ein Hakenkreuz…mehrSaint-Denise ist ein kleiner beschaulicher Ort im Périgord, hier ticken die Uhren noch anders. Bruno Courrèges als einziger Polizist hochtrabend Chef de Police genannt, genießt das ruhige Leben, doch das ändert sich, als er an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird. Ein alter Araber, der sehr zurückgezogen lebte, wird ermordet in seinem kleinen Haus gefunden, auf seiner Brust ein Hakenkreuz eingeritzt. Der Tote war ein Harki, einer jener Algerier die im Krieg auf Seiten der Franzosen gekämpft hatten und dafür mit dem croix de guerres ausgezeichnet wurde. Der Mord scheint also einen rechtsradikalen Hintergrund zu haben,doch das kann Bruno nicht so recht glauben, gab es doch in Saint-Denise nie Probleme mit den Rechten. Die Ermittlungen rufen aber übergeordnete Stellen auf den Plan und die haben vor allem die politischen Auswirkungen des Falles im Auge.
Wer knisternde Spannung und actionreiche Ermittlungen mag, wird hier nicht fündig, dafür strahlt das Buch viel Atmosphäre und Lebensfreude an den einfachen Dingen aus. Der Alltag der Menschen ist ruhig und gemächlich, hektisch wird es allenfalls, wenn die Bewohner mal wieder gemeinschaftlich gegen die EU Komissare vorgehen, deren Vorschriften ihrer Eßkultur arg zuwider laufen. Das nimmt auch Bruno nicht aus, der diese Trixereien noch unterstützt.
Doch die vordergründige Idylle trügt, denn kaum wird bekannt, das der Mord rassistische Hintergründe hat, zeigt sich, das nicht jeder im Ort erfreut über die Einwanderer ist. Sicher ist Bruno der Typ Saubermann, den alle mögen, der alles richtig macht und der am Ende auch noch den Fall löst und dabei nicht mal den übergeodneten Stellen auf die Füße tritt. Vielleicht wirkt er dadurch nicht ganz glaubwürdig, doch irgendwie paßt er perfekt in die Geschichte und hebt sich auch wohltuend von all den geschädigten, gestörten und psychisch angeschlagenen Ermittlern ab, die sonst so die Krimilandschaft bevölkern.
Dem Leser wird auch noch ein Stück französisch-algerische Geschichte vermittelt, ebenso wie deren Schattenseiten und wunderschöne Landschaftsschilderungen und sehr anschauliche Beschreibungen der französischen Küche runden das Ganze gekonnt ab.
Fazit: liebenswerte, zum Teil schrullige Figuren und sehr viel ländliche-französische Atmophäre, ein flüssiger Schreibstil und ein gut durchdachter Krimiplot bescheren angenehme Lesestunden.