Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird in Literatur und Philosophie die Bedeutung des Lesens für Bildung und Erkenntnisfähigkeit reflektiert. Ebenso präsent ist der Abgesang des Buches. Man verdammt es als Symbol bürgerlichen Müßiggangs oder betrauert den Verlust von Kultur schlechthin. Parallel zu diesem Diskurs finden Schriftzüge, Wörter oder Buchstaben Eingang in die bildende Kunst. Cathrin Klingsöhr-Leroy betrachtet Werke u.a. von Paul Klee, Else Lasker-Schüler, Henri Michaux sowie Cy Twombly und Anselm Kiefer und stellt fest: Schrift ist hier nicht nur künstlerisches Element, sondern auch melancholische Erinnerung an ein vergangenes Zeitalter des Buches und der Literatur.
»Cahthrin Klingsöhr-Leroy hat [...] einen klugen, sorgfältig bebilderten Essay vorgelegt, der komplexe Zusammenhänge in eine kompakte Lesbarkeit bzw. Anschaulichkeit bringt.« Thomas Ballhausen, Wespennest, 183 (2022)/Zwitscher-Maschine, 13 (2023) Besprochen in: Wandelhalle 2022, Silvia Werfel