Jörg Dreistett, Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik, der in wenigen Tagen 60 Jahre alt wird, befindet sich auf dem Weg nach Hamburg zu seinem 10 Jahre älteren Bruder Hans. Der hatte sein Elternhaus wegen seiner Jugendfreundin im Streit verlassen und den größten Teil seines Lebens als Provinzschauspieler verbracht. Vor ein paar Jahren reüssierte er mit dem Roman "Nur die Liebe zählt", in dem er den Konflikt mit dem Elternhaus verzerrt darstellt, überraschend zum Bestsellerautor. Die Beziehung zwischen den Brüdern, seit Jahrzehnten schon durch Hans' Zwist mit den Eltern überschattet, wird durch dieses Buch noch weiter belastet. Zudem neidet Jörg seinem Bruder den schriftstellerischen Erfolg aus zwei Gründen: Das "Machwerk" ist für ihn lediglich gehobene Trivialliteratur, und - viel wesentlicher - er schreibt selbst, wenn auch bisher nur für die Schublade, hält sich aber für den besseren Autor. Auf der Fahrt kommt Dreistett in der Nähe des Städtchens Buchenheim vorbei, in dem er seine frühe Kindheit verbracht hat. Dies löst in ihm eine Flut an Erinnerungen aus. Bald darauf gerät er in einen Stau und wird wenig später in einen schlimmen Unfall verwickelt. Im Auto eingeklemmt, gehen ihm die Erinnerungsfetzen immer wilder durcheinander, es kommt zusehends zur Vermengung von Realität und Fiktion. Der Roman handelt einmal von den Erinnerungen an Kindheit (in den späten 40er- und den 50er-Jahren), Jugend (in den 60er Jahren) und Erwachsenenzeit, dann von einem Bruderkonflikt, der nicht vergehen will.
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