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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Körper und Geschlecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Unser heutiges Verständnis von Religion ist so komplex und verschiedenartig, dass es schwer wäre, ihre Substanz zu bestimmen. Schon mittelalterliche scholastische Denker wie Thomas von Aquin und Bonaventura bezeichneten die 10 Gebote der Bibel als Naturgesetze. Doch kann man wirklich davon sprechen? Naturgesetze beanspruchen, allgegenwärtig und für jeden geltend zu sein. In Anbetracht der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Körper und Geschlecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Unser heutiges Verständnis von Religion ist so komplex und verschiedenartig, dass es schwer wäre, ihre Substanz zu bestimmen. Schon mittelalterliche scholastische Denker wie Thomas von Aquin und Bonaventura bezeichneten die 10 Gebote der Bibel als Naturgesetze. Doch kann man wirklich davon sprechen? Naturgesetze beanspruchen, allgegenwärtig und für jeden geltend zu sein. In Anbetracht der vielen verschiedenen Religionen aber, mit all ihren unterschiedlichen Weltbildern und Riten, die heute existieren, kann man diese These jedoch verwerfen. Die Bibel predigt, dass man nur einen Gott anbeten darf: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir“. Im Buddhismus dagegen verhält es sich ganz anders. Obwohl er die Existenz der Götter nicht leugnet, so räumt er ihnen doch keine besondere Bedeutung ein. Sie sind nicht Schöpfer des Universums und haben auch keine Macht über das menschliche Schicksal. Wichtig ist allein, den richtigen Weg zu erkennen. Auch die alten Griechen kannten nicht den einen Gott, sie hatten eine größere Anzahl von Göttern und anderen Wesen, welche die Naturkräfte beherrschten, auch enthält die griechische Mythologie keine Offenbarungen oder spirituellen Lehren im Gegensatz zum Judentum oder dem Hinduismus. Dies alles also kann kein Kriterium einer Religion sein, es muss ein anderes existieren. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der französische Soziologe Emile Durkheim. Er versucht, dem Wesen den Religionen ein Stück näher zu kommen, indem er die Gründe für die wesentlichen Formen religiösen Denkens und Handelns bestimmen will. Er stellt dabei fest, dass alle Religionen in gewisser Hinsicht ähnlich sind, trotz ihrer verschiedenen Formen, weil sie alle von ein und derselben Gattung abstammen. Es muss notwendigerweise wichtige Elemente geben, die alle gemeinsam haben, und diese bilden den objektiven Gehalt von Religionen. Religionen variieren und verändern sich, sie existieren nur im Kollektiv und kommen nur in diesem zu Stande, sind demnach gesellschaftlich konstituiert. Doch Durkheim stellt fest, dass sie auch die Wirklichkeit ausdrücken, nämlich insofern, als sich hinter den Symbolen immer wirkliche menschliche Bedürfnisse verbergen. Im christlichen Ritual der Taufe beispielsweise soll der Gläubige durch Wasser in die Gemeinde aufgenommen werden und (nach katholischer Lehre) auch von der Erbsünde befreit werden. Obwohl diese beiden Symbole, Wasser und Erbsünde, in keinem konkreten Zusammenhang stehen, wird so ein Gemeinschaftsgefühl ausgedrückt, welches dem Menschen erlaubt, sich zu identifizieren und von anderen abzugrenzen, ein wichtiger Aspekt im gesellschaftlichen Leben. Zwei der großen Weltreligionen will ich in dieser Arbeit betrachten und ihre verschiedenen Lehren unter Anwendung der Durkheims Theorie erläutern: wo genau findet man den gemeinsamen Ausgangspunkt der Religionen. Verbirgt sich hinter all den Riten, Lehren und Glaubenvorstellungen eine gemeinsame Wirklichkeit, das heißt wirkliche und allen Menschen gemeinsame Bedürfnisse? Welche menschlichen Gefühle, Sehnsüchte und Grundvorstellungen verbergen sich dahinter? Wie wird folglich der „objektive Gehalt“ bei bestimmten Religionen heute sichtbar? Dies soll das Thema meiner Arbeit sein.