Den Anstoß zu diesem Buch lieferten die beiden großen Volksparteien der Bundesrepublik Deutschland, als sie darüber stritten, wer das bessere Konzept für die Überwindung der Arbeitslosigkeit habe. Aufgrund der Wählerentscheidung vom 18. September 2005 mußten diese Parteien die große Koalition akzeptieren, die nun in Deutschland regiert. Für die Regierung dieser großen Koalition gibt es ohne Zweifel hoffnungsvolle Ansätze, um die zentralen Probleme der Bundesrepublik anzugehen. Klemens Max bezweifelt aber, daß es bei der gegenwärtigen Ausgangssituation unter den Bedingungen der globalen Marktgesetze überhaupt gelingen kann, die Arbeitslosigkeit zu reduzieren und die Verschuldung abzubauen. Zumal die gegenwärtige Krise der Ökonomie viel tiefer sitzt, als es die meisten Politiker wahrhaben wollen. In Wirklichkeit ist es eine Krise aller Institutionen unserer Gesellschaft, weshalb sogenannte kleine Reformschritte nur wenig bewirken können. Letztlich wird ein Reformerfolg vor allem dadurch verhindert, daß wir alle dabei Illusionen verhaftet sind. Auch die meisten Bürger wollen sich im Grunde genommen nicht selbst einschränken, vielmehr soll immer wieder der anonyme "Andere" sparen.Diesen Sachverhalt der Unverbindlichkeiten hat Georg Lukács treffend beschrieben, als er feststellte, daß es zum Wesen des europäischen Bürgertums gehöre, nicht ohne Illusionen auskommen zu können. Wie es anders gehen könnte, ist Thema dieses Buches.
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