Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Das Politische System der USA, Sprache: Deutsch, Abstract: GEORGE TSEBELIS ist Professor für Politikwissenschaft an der University of California in Los Angeles. Anfang der 1990er Jahre begann er den Versuch, eine komplett neue Theorie im Bereich der vergleichenden Systemlehre zu entwerfen - die Vetospielertheorie. Im Jahre 1995 veröffentliche er seine ersten Gedanken unter dem Titel Decision Making in Political Systems: Veto Players in Presidentialism, Parliamentarism, Multicameralism and Multipartism (cf. TSEBELIS 1995). In den darauf folgenden Jahren hat TSEBELIS selbst seine Theorie stetig weiterentwickelt und ergänzt, was schließlich in dem im Jahre 2002 erschienenen Buch Veto Players - How Political Institutions Work mündete. In der Zwischenzeit haben sich einige Autoren ausführlich mit der Theorie beschäftigt und sie für zahlreiche Analysen angewandt. In der folgende Arbeit wird TSEBELIS’ Vetospielertheorie herangezogen, um zwei politische Systeme, Deutschland und die USA, miteinander zu vergleichen. Dazu ist sie in drei Hauptteile unterteilt. Der erste beschäftigt sich mit der Vetospielertheorie. Hier sollen sowohl die zentralen Annahmen und Zielsetzungen der Theorie als auch die Faktoren zur Erfassung der Vetospieler eines Systems vorgestellt werden. Im zweiten Teil erfolgt die Anwendung von TSEBELIS’ Theorie zunächst auf das politische System der Bundesrepublik Deutschland und danach auf das der Vereinigten Staaten. Dabei wird versucht, allgemeine Aussagen über die beiden Systeme mittels der Theorie zu treffen und gleichzeitig eine Momentaufnahme der Verhältnisse im März 2007 durchzuführen. Im letzten Teil werden die Ergebnisse zusammengefasst. Der Vergleich soll zwei Fragen beantworten. Einerseits geht es darum zu überprüfen, ob und inwiefern die Vetospielertheorie überhaupt für komparative Zwecke der vergleichenden Regierungslehre zu verwenden ist. Andererseits soll insbesondere darauf geachtet werden, welche neuen Erkenntnisse die Vetsopielertheorie im Vergleich zu klassischen Theorien liefert, das heißt, ob TSEBELIS’ Ansatz die beiden Systeme signifikant anders klassifiziert als beispielsweise die institutionalistischen Theorien. Darauf aufbauend erfolgt im dritten Teil eine Betrachtung der Stärken und Schwächen der Theorie, welche ihre Reichweite in Bezug auf den Vergleich politischer Systeme darlegt. Ein kurzes Fazit fasst die Arbeit zusammen.