Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,0, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit geht der Frage nach, welche beiden gewichtigsten Bundesvorstellungen im Alten Testament existieren, welche Merkmale und Besonderheiten sie aufweisen und wie sie zueinander in Beziehung stehen. Dabei beschränkt sie sich auf den Gottesbund. Das Wort "Bund" kommt im Alten Testament 287-mal vor. Es zeigt sich Wendepunkten der Geschichte Israels. Somit scheint es im alttestamentlichen Kontext eine besondere Rolle einzunehmen. Neben seiner Funktion, zwischenmenschliche Beziehungen festzulegen, wird es auch für die Beschreibung des Verhältnisses zwischen den Menschen und Gott verwendet. In der Tora lassen sich zwei differenzierende Ansätze einer Bundestheologie finden, die sich in Funktion, Aufbau und Inhalt stark unterscheiden. Die meisten Bundesschlüsse sind einem der beiden Vorstellungen zuzuordnen. Eine dieser Ideen vom Gottesbund stammt aus der deuteronomistischen Schule. Das andere Bundeskonzept ist der Priesterschrift (P) zuzuordnen. Vor der Textanalyse wird die Bedeutung des Wortes berît geklärt. Anschließend wird der Sitz im Leben der berît erörtert. Da der Bund seinen Ursprung in einem profanen Rechtskontext hat, werden seine Funktion und sein vertraglicher Aufbau kurz aufgezeigt. Übernommen aus dem profanen Bereich, wird der Bund im Laufe der theologischen Überlegungen auf das Verhältnis zwischen dem Menschen und Gott als Vertragspartner übertragen. Partner an. Israel steht in der Pflicht, Gottes Worte zu befolgen, damit der Bund Bestand hat. Das Verhältnis zu Gott wird hier durch das Befolgen der Gebote charakterisiert. In diesem Zusammenhang wird die Einleitung des Dekalogs in Dtn 5,1-5 und der Textausschnitt Dtn 26,16-19 betrachtet, der den Abschluss der Gesetze bildet. Anschließend wird die Bundesvorstellung der Priesterschrift an den Texten Gen 17 und Gen 9 dargestellt. Im ersten Text wird der Bund mit einem Menschen geschlossen. Zu Gen 9 zeigt sich eine theologische Weiterentwicklung, die sich mit dem Hinblick auf die exilische oder frühnachexilische Entstehungszeit des Textes erklären lässt: Hier schließt Gott den Bund mit der gesamten Schöpfung und nicht mehr wie bisher mit einem oder mehreren Menschen als Partnern. Die Annahme der gesamten Schöpfung erinnert an Gen 1. Alle Menschen, Tiere und sogar die Erde selbst stehen damit in einem Verhältnis zu Gott. Hier wird ein universales Bild von Gott entworfen und eine Zusage an alle Lebewesen erteilt.
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