Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich BWL - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Dienstleistungsmanagement (Gesundheitswirtschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird untersucht, wie Universitätskliniken den Anforderungen einer dynamischen Gesundheitsbranche gerecht werden können und ob es gelingen kann, den Focus von Krankheit und reiner medizinischer Versorgung verstärkt auf Gesundheit, Vitalität und Lebensqualität zu richten, um den vielfach geforderten Patientennutzen zu steigern. Jenseits des dudualen Finanzierungssystems wird analysiert, welche strukturellen Voraussetzungen Unikliniken für ein erfolgreiches Business Development mitbringen, wie notwendige Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen erreicht werden und zukünftige neue Erlösquellen durch neue Geschäftsmodelle hervorgebracht werden können. Das deutsche Gesundheitssystem mit seinen mehr als 2000 Krankenhäusern gilt als eines der besten weltweit. Eine hohe Lebenserwartung, die freie Arztwahl, relativ kurze Wartezeiten im Vergleich zu internationalen Standards und Leistungserbringer mit Expertise auf jedem medizinischem Fachgebiet zählen zu den großen Errungenschaften. Allerdings sind stationäre und ambulante Versorgung im Vergleich zu vielen anderen Ländern zu streng getrennt. Eine damit einhergehende Überversorgungsstruktur und daraus resultierende Effizienzdefizite führen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zur Kostenexplosion. Politisch getriggerte Interventionen versuchen das System des staatlichen Versorgungsauftrags zu steuern, zu stabilisieren und zu liberalisieren. Die Gesundheitsbranche gilt heute als einer der wichtigsten Wachstumstreiber der Volkswirtschaft. Der strukturelle gesellschaftliche Wandel und die davon inspirierte individuelle Nachfrage nach einer ganzheitlichen Gesundheit treibt den 6. Kondratieff als ein von diesem Bedarf geprägten Zyklus langanhaltender Prosperität an. Wertschöpfungsquoten und Beschäftigungspotenzial dieser Branche erreichen Jahr für Jahr neue Höchststände und bestätigen diese Entwicklung. Dazu reift in der politischen Debatte allmählich das Verständnis, dass das Gesundheitswesen nicht länger nur als Kostenfaktor und Kostentreiber anzusehen ist. Vielmehr vollzieht sich ein Wandel vom Gesundheitswesen zur Gesundheitswirtschaft. Diesem Wandel, der geprägt ist von Schlagwörtern wie Marktliberalisierung, Kostenexplosion, Wettbewerb, Anspruchsgruppenmanagement, medizinischer Fortschritt, demografischer Wandel und Gesundheitsbewusstsein müssen sich auch die Krankenhäuser stellen.