Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Im 10. Jahrhundert gab es zwei Großmächte, die das politische Bild in Europa nachhaltig prägten. Auf der einen Seite stand das Ottonische Reich, auf der anderen das Byzantinische. Nach diesen hatten sich die anderen politischen wie geistlichen Akteure zu richten. „Das gilt seit der Kaiserkrönung von 962 auch für das Papsttum, das sich dem Kaiser fügen musste, wenn es auch immer wieder dagegen aufzulehnen suchte und dadurch zum Werkzeug stadtrömischer und byzantinischer Tendenzen gemacht wurde.“1 Diese ‚stadtrömische und byzantinischen Tendenzen’ sollen den Zentralen zu untersuchenden Mittelpunkt dieser Hausarbeit darstellen und ganz konkret mit Hilfe der Briefe des byzantinischen Gesandten Leon Metropolit von Synada aufgezeigt werden. Der byzantinische Einfluß- dass es ihn gab stand nie zur Debatte- war vielleicht weitaus größer als er bisher vermutet wurde und gerade im ausgehenden 10. Jahrhundert stand das ganze Machtgefüge auf einem Scheideweg, was gerade in Rom mit dem Schisma von Philagathos deutlich wurde. Von Byzanz aus, versuchte man mit Hilfe einer „Politik des Hinterhalts“2 zu agieren. Daher stehen die 12 Gesandtenbriefe mit der maßgeblichen, kritischen Quellenausgabe von Martha Pollard Vinson im Zentrum der Analyse. Auch die zum Teil überholte Quellenausgabe von Percy Ernst Schramm wird mit einbezogen werden. Durch den Vergleich der beiden Ausgaben fallen semantische Unterschiede auf, die nicht nur durch die verschiedenen Sprachen- Englisch und Deutsch- zu rechtfertigen sind. Dadurch sollte eine neue Bearbeitung der Quelle für die Historische Forschung in betracht gezogen werden. In gleichem Maße verhält es sich mit einem umfassenden Werk über die Gesandtschaft Leons, das bis zum heutigen Tag noch nicht geschaffen worden ist.