Auf einem Wiener Golfplatz explodiert ein präparierter Golfball und lässt von dem recht unbeliebten Vereinsmitglied Markus Hohenfellner wenig übrig. Für den Sponsor des in Kürze geplanten internationalen Turniers ist dieser Mordfall ein Grund, dem Club den Rücken zu kehren. Eine Katastrophe, nicht
nur für die junge Profispielerin Stella, sondern auch für den Clubmanager Ronald Teutschnigg. Während…mehrAuf einem Wiener Golfplatz explodiert ein präparierter Golfball und lässt von dem recht unbeliebten Vereinsmitglied Markus Hohenfellner wenig übrig. Für den Sponsor des in Kürze geplanten internationalen Turniers ist dieser Mordfall ein Grund, dem Club den Rücken zu kehren. Eine Katastrophe, nicht nur für die junge Profispielerin Stella, sondern auch für den Clubmanager Ronald Teutschnigg. Während Chefinspektor Karl Maria Katz noch mit einem Kater zu kämpfen hat, nimmt Gruppeninspektorin Daniela Mayer die Ermittlungen auf…
„Caddielove“ ist der erste Krimi, den ich aus der Feder von Sabina Naber gelesen habe und ich bin begeistert. Nicht nur, dass ich einen interessanten Einblick in die mir vorher völlig unbekannte Welt des Golfsports bekommen habe, auch eine gute Portion Wiener Charme, sowie viel Wortwitz, Situationskomik und die Eigenarten der Figuren haben mich bestens unterhalten. Natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz, gilt es doch, zwei unabhängig voneinander agierende Mörder zu finden.
Als Schauplatz dient der fiktive Golfclub „Three Oaks“ in Wien, die Handlung wird kapitelweise wechselnd aus Sicht von unterschiedlichen Figuren erzählt:
Da ist zunächst einmal Gruppeninspektorin Daniela Mayer – sie ist intelligent, denkt gradlinig und analytisch und verfügt über eine große Portion Bauchgefühl. Nur auffallen mag sie nicht, sie bleibt am liebsten im Hintergrund. Mayer kämpft sich durch langwierige Befragungen und muss sich mit der dunklen Vergangenheit einiger Clubmitglieder auseinandersetzten. Außerdem hat sie keine Ahnung vom Golfsport – gut für den Leser, denn so lernt man gemeinsam mit der Gruppeninspektorin Schritt für Schritt die Grundlagen dieses Sports kennen. Ein Glossar mit dem wichtigsten Golf-Vokabular am Ende des Buches bietet hier eine zusätzliche Hilfe.
Besonders begeistert haben mich die Gedanken Mayers über die Befragten und zu dem ganzen Drumherum – die Autorin gibt Mayers geistige Arbeit sehr intensiv und humorvoll wieder und sorgt damit für beste Unterhaltung.
Katz mischt sich undercover als Sportinteressierter unter die Golfergemeinde. Es ist witzig zu beobachten, wie er sich abmüht, ein gelehriger Golfschüler zu sein. Während seines „Unterrichts“ versucht Katz die Vereinsmitglieder auszuhorchen und verguckt sich ganz nebenbei in Spielerin und Modell Regina Haas.
Stella Dielenhoff, ein 17-jähriges Talent auf dem Sprung zur Profigolferin gibt das für sie beängstigende und verwirrende Geschehen in Tagebuchform an den Leser weiter. Man kann ihre Emotionen dabei sehr gut nachempfinden. Stella wurde von der Autorin mit einer sehr passenden frech-jugendlichen Sprache ausgestattet.
Und der Clou in diesem Krimi: Es kommt ein Mörder (dessen Identität auch erst am Ende des Buches verraten wird) zu Wort, der nicht der von Mayer und Katz vorrangig gesuchte Bombenleger-Mörder ist. Ganz im Gegenteil, dieser Mörder ärgert sich sehr, dass ihm jemand ins Handwerk pfuscht. Er macht sich seine ganz eigenen Gedanken zu dem Kontrahenten und geht selbst auf Mörderjagd.
Jede Perspektive liefert Informationen zu den Personen und Vorkommnissen, so dass man alle Mitwirkenden gut kennenlernt und den Mördern nach und nach auf die Spur kommt – nachdem die Täter am Ende gefunden sind, wird es nochmals überraschend und dramatisch.
Ein toller Krimi, der mich gut unterhalten und mir spannende Lesestunden beschert hat.