Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Kulturanthropologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Kaiser Caligula ist in die Römische Geschichte als „wahnsinniger“ bzw. „verrückter“ Kaiser eingegangen. In dieser Hausarbeit bleibt Caligulas möglicher „Caesarenwahnsinn“ unbeachtet, vielmehr wird anhand überlieferter literarischer Quellen (Cassius Dio, Sueton und Tacitus) bzw. verschiedener Forschungsliteratur untersucht, wie Caligula als Herrscher dargestellt wird. Im ersten Kapitel werden die Quellen (z. B. Gattung, Autor, Zeitpunkt der Niederschrift) näher betrachtet. Im zweiten Kapitel wird das Machtgefüge unter die Lupe genommen. In dieser Arbeit steht Caligulas Umgang mit den ihn umgebenden Machteliten im Vordergrund. Die Machtverteilung wird kurz skizziert. Aufbauend auf E. Flaigs These – welche er im Rahmen seiner Buchvorstellung äußerte - wird hier von drei machthabenden Gruppen ausgegangen (Plebs urbana, Senat und Heer). Als Kaiser kommuniziert Caligula ständig mit diesen drei Gruppen. Erörtert werden in diesem Bezug, wie die (anfänglichen) Erwartungen von zwei der drei Gruppen an Caligula in den Quellen dargestellt werden, ebenso wie Caligula als Kaiser im 1. Jahrhundert mit diesen Erwartungen und Gruppen umging. Im Vordergrund stehen die Gruppen Plebs urbana und der Senat. Als Prinzeps beruht Caligulas Macht auf sozialen Faktoren und gesetzlich verliehenen Vollmachten und Privilegien. Gerade Ersteres wird näher untersucht. Die Fragestellungen lauten einerseits: Wie war die soziale Position des Kaisers im Machtgefüge verankert? Welche „Kommunikationsregeln“ musste ein Kaiser unbedingt einhalten? Und andererseits: Wie ging Caligula mit seiner Stellung um? Verschiedene Quellenhinweise zum Machtantritt Caligulas werden im dritten Kapitel zusammengetragen und im vierten Kapitel, anhand der Forschungsliteratur versucht, in einen Zusammenhang zu setzen. Wie kann ein Kaiser agieren und wie nutzt Caligula seine Regierungszeit? Untersucht werden, die Erwartungen der einzelnen Gruppen an ihn und wie Caligula seine „Rolle“ als Kaiser beginnt. Im Rahmen dieser Arbeit steht das Zusammenspiel zwischen dem Kaiser und den machthabenden Gruppen im Vordergrund. Es wird nicht auf die psychische Verfassung des Kaisers eingegangen, von Bedeutung ist die Darstellung Caligulas im Umgang mit Macht innerhalb eines Gefüges. Das Verhalten an der Macht und nicht der Verlust dieser sind Gegenstand der Hausarbeit.