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Muss Pippi Langstrumpf sterben? Welche Bedeutung hat die »Cancel-Culture« für die Literatur?
Kein vernünftiger Mensch will Literatur verbieten – oder etwa doch? Die Diskussionen werden hitziger. Wie gehen wir mit rassistischen Stereotypen in literarischen Klassikern um? Wollen wir ein Buch noch weiterlesen, wenn gegen dessen Autor:in schwere moralische Vorwürfe erhoben werden? Droht tatsächlich eine neue Zensur, wie manche befürchten? Für die einen ist das „Canceln“ ein notwendiger Schritt im Kampf gegen Diskriminierung, für die anderen ein Schreckgespenst, das die Freiheit der Kunst…mehr

Produktbeschreibung
Muss Pippi Langstrumpf sterben? Welche Bedeutung hat die »Cancel-Culture« für die Literatur?

Kein vernünftiger Mensch will Literatur verbieten – oder etwa doch? Die Diskussionen werden hitziger. Wie gehen wir mit rassistischen Stereotypen in literarischen Klassikern um? Wollen wir ein Buch noch weiterlesen, wenn gegen dessen Autor:in schwere moralische Vorwürfe erhoben werden? Droht tatsächlich eine neue Zensur, wie manche befürchten? Für die einen ist das „Canceln“ ein notwendiger Schritt im Kampf gegen Diskriminierung, für die anderen ein Schreckgespenst, das die Freiheit der Kunst bedroht. Klar ist: Die Debatte berührt nicht nur einen Kern der Literatur, sondern auch unseres Zusammenlebens. Sie ist ein notwendiger Streit – dem die Autor:innen dieses Bands klug, pointiert und aus verschiedenen Perspektiven auf den Grund gehen.

Mit Beiträgen von Asal Dardan, Adrian Daub, Hanna Engelmeier, Jürgen Kaube, Konrad Paul Liessmann, Ijoma Mangold, Lothar Müller, Mithu Sanyal, Marie Schmidt, Johannes Schneider, Anna-Lena Scholz und Daniela Strigl.

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Autorenporträt
Adrian Daub lebt in San Francisco, lehrt Literaturwissenschaft an der Stanford-Universität und schreibt daneben Kritiken und Essays für zahlreiche Magazine und Zeitschriften. Zuletzt veröffentlichte er die Studien "Four-Handed Monsters: Four-Hand Piano Playing and Nineteenth Century Culture" sowie "The James Bond Songs: Pop Anthems of Late Capitalism", beide in der Oxford University Press.

Konrad Paul Liessmann, geboren 1953 in Villach, ist Professor emeritus für Philosophie an der Universität Wien, Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist. Er erhielt u. a. den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln und den Paul-Watzlawick-Ehrenring. Im Zsolnay Verlag gibt er die Reihe Philosophicum Lech heraus. Zuletzt erschienen bei Zsolnay »Bildung als Provokation« (2017), »Alle Lust will Ewigkeit. Mitternächtliche Versuchungen« (2021) und »Lauter Lügen« (2023).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Einen instruktiven Sammelband zu einem Thema, das in aller Munde ist, liest Rezensent Michael Wolf, mit ganz verschiedenen Autoren: Ijoma Mangold räumt verschiedenen Akteuren in der Debatte um Cancel Culture "Waffengleichheit" ein, während Philosoph Konrad Paul Liessmann identitätspolitische Fragen als Gefahr für die Diskussionskultur ansieht - eine Position, der sich Wolf nicht anschließen kann. Ihm gefallen eher die Beiträge von Asal Dardan zu Michael Ende und Jim Knopf oder von Mithu Sanyal, die sich mit "humorvoller Besonnenheit" mit Enid Blyton auseinandersetzt. Nicht nur in dieser Anthologie, sondern auch in der Debatte um Cancel Culture allgemein sieht der Rezensent lohnende Anregungen, sich mit den eigenen Werten und Standpunkten auseinanderzusetzen - insbesondere, wenn verschiedene Ansichten zusammenkommen, so wie hier.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Nach diesem Buch ist man klüger." Katja Gasser, ORF Topos, 25.06.23

"Eine Versachlichung des Diskurses tut gut, und die subtilen, sich keinesfalls auf eine Seite schlagenden Essays im Band ,Canceln' tragen dazu bei." Ulrich Rüdenauer, SWR2 Lesenswert Kritik, 20.03.23

"Sehr lesenswertes Debattenbuch." Holger Heimann, Deutschlandfunk Andruck, 20.03.23

"Gehört in jedes Bücherregal. ... Der Band ist ein gemeinsamer Schritt auf einem Weg, den die Leute, die da beigetragen haben, noch gehen müssen, damit eine nachsichtige, tolerante Gemeinschaft unterschiedlicher Identitäten möglich wird ... Aber sie haben einen Boden bereitet, auf dem eines Tages Verständigung möglich wird." Jörg Phil Friedrich, Der Freitag, 16.03.23

"Prominente Stimmen zum heiß diskutierten Thema." Die Zeit,16.03.23