Lincoln Moorehead wird nach dem Tod seines Vaters zurück nach New York City gerufen, um dessen Nachfolge als CEO des Familienunternehmens anzutreten. Eigentlich leitet er gerade ein Wohltätigkeitsprojekt in Costa Rica und ist entsprechend schlecht gelaunt über die Planänderung. Um ihn in der
Öffentlichkeit möglichst vorteilhaft aussehen zu lassen, wird ihm eine PR-Beraterin zur Seite gestellt.…mehrLincoln Moorehead wird nach dem Tod seines Vaters zurück nach New York City gerufen, um dessen Nachfolge als CEO des Familienunternehmens anzutreten. Eigentlich leitet er gerade ein Wohltätigkeitsprojekt in Costa Rica und ist entsprechend schlecht gelaunt über die Planänderung. Um ihn in der Öffentlichkeit möglichst vorteilhaft aussehen zu lassen, wird ihm eine PR-Beraterin zur Seite gestellt. Wren Sterling soll sowohl sein Äußeres aufpolieren als auch sein Image verbessern.
Lincoln sieht zunächst aus wie ein ungepflegter Waldschrat, verhält sich ungehobelt und mürrisch.
An jeden Termin muss er erinnert werden, Kleiderkauf ist ihm zuwider und was soll er bitte bei einer Maniküre?
Und mein Herz ist ihm zugeflogen. Helena Hunting hat hier einen Helden erschaffen, den man einfach nur mögen muss. Wenn man seine völlig dysfunktionale Familie kennenlernt und die Umstände, unter denen er aufgewachsen ist, so ist es erstaunlich, welch herausragender Mann aus ihm geworden ist. Er fühlt sich ungeliebt von seinen Eltern, wurde ins Internat abgeschoben und steht seinen Cousins näher als seinem eigenen Bruder Armstrong, der ein totaler Idiot ist.
Mit seiner brummigen und muffeligen Art beißt er jedoch bei Wren auf Granit. Da sie sich schon um den missratenen Armstrong kümmern musste, kann sie praktisch nichts mehr erschüttern. Sie pariert Lincolns Versuche, dem Druck zu entkommen mit Ruhe und Unerschütterlichkeit. Und einer Menge trockenen Humors.
Für die Leser*innen beginnt mit der Zusammenarbeit der beiden ein höchst vergnüglicher Lesespaß. Reichlich Wortwitz, Schlagfertigkeit und auf den Punkt genaue Pointen machen jede
Auseinandersetzung praktisch zu einem Vorspiel. Selbst als sie - natürlich unvermeidlich - miteinander im Bett landen, diskutieren sie noch. Immerhin sagen sie selbst dort bitte und danke, was den erotischen Szenen eine gewisse Absurdität verleiht. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich beim Lesen solcher Momente schon einmal so laut gelacht habe.
Die Autorin hat diese bezaubernde und doch auch oft zu Herzen gehende Geschichte mit einer scheinbar spielerischen Leichtigkeit geschrieben. Dazu gehört auch, dass die bei vielen anderen Autoren zum Standard gehörende Krise gegen Ende eines Buches hier kaum stattfindet. Stattdessen besinnt sich dieses zunächst ungleiche Paar auf seine gemeinsame Kraft und die notwendige Ehrlichkeit, um Widrigkeiten zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen.
Helena Hunting ist sicher eine der ganz Großen im weiten Feld der Erzählerinnen von romantischen Komödien. Mit „Care“ hat sie einmal mehr bewiesen, dass sie ihr Handwerk versteht. Ich hoffe, dass dieser fünfte Teil der Mills-Brüder-Reihe (auch wenn Lincoln eigentlich ein Cousin der Brüder ist) nicht der letzte sein wird.