Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte des 1. Weltkriegs, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Seminararbeit werden die psychischen und psychologischen Erfahrungen Carl Gustav Jungs, resultierend aus dem Ersten Weltkrieg, unter-sucht. Um Jung in seinen familiären und kulturellen Beziehungen zu begreifen, wird die Biographie hinsichtlich religiöser, psychologischer und historischer As-pekte analysiert. Aus dem biographischen Kontext sollen die beruflichen Wege und Abwege Jungs genauer betrachtet werden, um die Entstehungsgeschichte eines seiner Hauptwerke, des Liber Novus, zu rekonstruieren. Das Rote Buch, wie das Liber Novus bezeichnet wird, dient der Untersuchung als Quelle, da Jung in diesem Werk eigene Visionen niederschrieb und analysierte. Um den Ursprung von Visionen, Vorahnungen und anderen Phänomenen in die Arbeit zu integrieren, wird die Geschichte des Okkultismus, im Besonderen des Spiritismus, erläutert. Die Zeit des Spiritismus, in welche Jung hineingeboren wird, ist insbesondere hinsichtlich seiner Visionen von umfassender Bedeutung. Folgt man weiterhin Jungs beruflichen Werdegang, wird deutlich, dass weder Jung noch diese Arbeit innerhalb des Spiritismus verweilen können. Die Psychologie und Jung selbst entwickelten, unter anderem, aus dem Spiritismus die psychologische Wissenschaft der Traumdeutung. Jungs Visionen und sein Abbruch aller beruflichen Beziehungen, liegen zeitlich eng zusammen. Aus diesem Grund werden diese Aspekte in der Arbeit aufgegriffen. Die Bedeutung des familiären Hintergrundes und die damit verbundene Auseinandersetzung mit Religiosität und okkulten Phänomenen, werden in einen engen Kontext zum beruflichen Werdegang gebracht, um die Visionen zu analysieren. Das Ziel dieser Untersuchung wird es sein, die persönlichen und beruflichen Erfahrungen Jungs zu betrachten, um die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs darstellen zu können. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf Jungs Visionen und Reaktionen gelegt, die unmittelbar mit dem Ersten Weltkrieg im Zusammenhang stehen. Diese genauere Betrachtung konnte in der bisherigen Forschung nicht gefunden werden. Die Tatsache, dass es keine expliziten Quellen gibt, die Jungs Erfahrungen mit dem Ersten Weltkrieg wiedergeben, werfen Fragen auf. Aus diesem Grund wird ein Deutungsversuch impliziter Quellen stattfinden. Anhand der Analyse sollen die psychischen Erfahrungen Jungs mit dem Ersten Weltkrieg, sowohl aus privater, als auch aus beruflicher Perspektive, dargestellt werden.
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